Chapati dreieckig gefaltet
Afrika Rezepte

T wie Tansania (Chapati)

Print Friendly, PDF & Email

Chapati sind dünne, softe und sehr leckere Brotfladen. Ich kenne sie aus Indien. Bei meiner Recherche habe ich aber festgestellt, dass Chapati auch in Tansania häufig zum Frühstück serviert werden.

Leider war ich noch nie in Tansania. Aber nachdem ich mich mit der Küche und dem typischen Frühstück in Tansania eingehend beschäftigt habe, habe ich das Land definitiv auf meine Liste mit Ländern gesetzt, die ich in der nächsten Zeit bereisen möchte! Ich hoffe, mein nachfolgender Beitrag macht Euch ebenfalls Lust auf eine Reise nach Tansania.

Springe zu Rezept

Die Küche in Tansania

Tansania liegt in Ostafrika und grenzt an den indischen Ozean. Die Küche ist nicht besonders vielseitig. Dank indischen und orientalischen Einflüssen sowie den frischen tropischen Zutaten ist sie aber durchaus sehr schmackhaft.

Im Landesinneren essen die Menschen tendenziell schwerere Gerichte und mehr Fleisch (meist Huhn oder Ziege), als an der Küste. Fleisch bleibt ohnehin meist nur den reicheren Leuten vorbehalten oder solchen, die selbst Tiere halten. Schweinefleisch gibt es so gut wie gar nicht, da viele Einwohner Muslime sind. Aber auch unter den Christen ist Schweinfleisch nicht besonders weit verbreitet.

Die Küstenregion und die Insel Sansibar bieten eine reiche Auswahl an frischem Fisch und Meeresfrüchten. Es wird oft Reis serviert, der mit Zimt, Curry oder Nelken gewürzt ist.

Bananen

Eine besondere Rolle in der Küche Tansanias spielen Bananen.

Sie wachsen rund um den Kilimandscharo prächtig, weshalb sie vom Speiseplan nicht wegzudenken sind. Man nimmt an, das es in Tansania rund 20 verschiedene Arten von Bananen gibt.

Sie werden geröstet, gebraten, frittiert, gegrillt oder als Brei gegessen. Besonders gut schmeckt Eintopf mit grünen Bananen.

Ugali

Das Nationalgericht heißt Ugali. Dabei handelt es sich um einen festen Maisbrei, für dessen Zubereitung Maiskörner mit einem Mörser mit Salz und ein wenig Wasser zerstoßen werden. Anschließend wird die Masse etwa eine halbe Stunde gekocht, bis ein zäher Brei entsteht.

Alleine schmeckt es ziemlich fade, macht aber satt. Mit der richtigen Beilage (z.B. scharf gewürztes Gemüse, Fleisch und Soßen) ist Ugali jedoch wirklich lecker. Regional wird Ugali auch – allein – mit Dickmilch als Mahlzeit serviert.

Ugali ist preiswert und viele Einheimische – egal ob arm oder reich, jung oder alt – bezeichnen Ugali als ihr Lieblingsgericht. In Tansania sagt man: Iss Ugali, dann wirst Du groß und stark.

Außerdem dient Ugali als Ersatz für Besteck: Man trennt mit der rechten Hand ein Stück vom Maisbrei ab und formt daraus eine Kugel. In die Mitte der Kugel wird ein kleines Loch gedrückt. Nun kann man die Kugel wie einen kleinen Löffel verwenden und Fleisch, Gemüse oder Soße damit schöpfen.

Ugali gibt es übrigens in vielen afrikanischen Staaten. Er heißt von Land zu Land allerdings anders, z.B. Fufu in Westafrika, Pap in Südafrika oder Matoke in Uganda. Je nach Land bzw. Region verwendet man zur Zubereitung des Getreidebreis statt Mais auch Hirse, Maniok, Kartoffeln oder Kochbananen.

Frühstück in Tansania

Das Frühstück in Tansania ist einfach. Man trinkt eine Tasse Tee (Chai) mit Milch und Zucker und isst dazu Weißbrot mit Butter.

Hin und wieder wird auch ein hart gekochtes Ei, Spiegelei, Wurst oder French Toast serviert. In einigen Familien isst man zum Frühstück gelegentlich auch Kartoffeln oder Süßkartoffeln.

Anstelle von Weißbrot sind außerdem Mandazi, Uji und Chapati sehr beliebt:

Mandazi

Mandazi sind süße kleine frittierte Teigbällchen, die Krapfen oder Donuts ähneln. Insbesondere Kindern mögen sie sehr gern. Mandazi werden oft als Streetfood an vielen Straßenständen verkauft und eignen sich als perfekten Snack für zwischendurch. Der Teig besteht aus Mehl, Kokosmilch, Ei und Hefe. Ihren typischen Geschmack erhalten sie durch eine leichte Kardamon-, Ingwer- und Zimt-Note. Mich erinnern Mandazis an Babakau von den Fidschis. Erinnert Ihr Euch noch an das Rezept in meinem Beitrag über das Frühstück auf den Fidschis? Ihr findet es hier.

Uji

Manchmal isst man in Tansania zum Frühstück auch Uji. Uji ist eine Art Porridge aus Maismehl, Wasser, Milch und ein wenig Zucker. Von der Konsistenz her erinnert Uji Grießbrei. Man kann Uji auch mit Hirse und Weizen zubereiten.

Aufgrund der breiigen Konsistenz eignet sich Uji besonders gut für Babys und Kinder. Aber auch Erwachsenen, die – wie ich – gerne Porridge und Müsli zum Frühstück essen, dürfte Uji sehr gut schmecken. Ich füge meinem Uji gerne ein paar Spritzer Zitronensaft sowie eine Prise Ingwer und Kardamompulver hinzu. Dazu serviere dazu einen Kompott aus tropischen Früchten wie z.B. Mango, Ananas und Papaya. Ein paar Safranfäden machen mein Uji perfekt!

Uji aus Tansania mit tropischen Früchen

Chapati

Mein Favorit sind Chapati. Hierbei handelt es sich um ein weiches dünnes Fladenbrot aus Mehl, Wasser und Öl. Ursprünglich kommen Chapati aus Indien. Aber auch in Tansania und ganz Ostafrika sind sie fester Bestandteil des Speiseplans. Chapati werden eigentlich überall und ständig gegessen, nicht nur zum Frühstück.

Chapati gerollt mit Butter

Chapati sind so wundervoll schön weich und soft, weil der Teig mit Öl eingepinselt und danach mehrmals gerollt und gewickelt wird.

Dadurch erhält der Chapati mehrere fluffige Schichten, die man leicht auseinanderreißen kann. Die Konsistenz erinnert ein wenig an Blätterteig. Das Einstreichen mit Öl verhindert, dass der Chapati schnell austrocknet.

Der Prozess hört sich komplizierter an, als er ist, doch der Aufwand lohnt sich. Denn nichts geht über einen selbstgemachten, warmen, frischen und duftenden Chapati.

Besonders gerne mag ich Chapati pur mit etwas Butter bestrichen und einer Prise Salz.

Mindestens genauso lecker schmecken Chapati mit Hummus. Ein schnelles und einfaches Rezept für Hummus findet Ihr in meinem Beitrag über das Frühstück im Oman, also hier.

Natürlich passt Chapati auch perfekt als Beilage zu einem Curry.

Aber auch die süße Variante schmeckt genial: Hierzu bestreicht Ihr Chapati nach Geschmack mit Frischkäse, Honig, Marmelade oder Nutella und belegt es mit ein paar Bananenscheiben.

So, ich hoffe, ich habe Euch jetzt den Mund wässerig gemacht. Daher kommt nun das Rezept.

Viel Erfolg beim Backen!

Chapati dreieckig gefaltet

Chapati

5 from 3 votes
Gericht Brot, Frühstück, Snack
Land & Region Afrika, Tansania
Portionen 8 Stück

Zutaten
  

  • 375 g Mehl Typ 1050
  • 180 ml Wasser
  • 1,5 EL Öl
  • 1 EL Salz
  • etwas Öl zum Bestreichen
  • etwas Mehl zum Bestäuben

Anleitungen
 

  • Mehl und Salz in eine Rührschüssel geben.
  • Mehl mit Wasser und Öl zu einem elastischen und geschmeidigen Teig verkneten. Ggf. etwas mehr Mehl oder Wasser hinzufügen.
  • Teig in 6 bis 8 gleich große Stücke (ca. 80 g) teilen.
  • Arbeitsfläche mit Mehl einstäuben. Mit einem Nudelholz jedes Stück zu allen Seiten hin gleichmäßig sehr dünn ausrollen (ca. 0,3 mm).
    Teigplatte für Chapati
  • Das flach ausgerollte Teigstück von beiden Seiten ein wenig mit Öl beträufeln und mit einem Backpinsel verstreichen.
  • Den Teig zu einer Zigarre aufrollen.
    Teig in Schlangenform gerollt für Chapati
  • Sodann die Zigarre schneckenförmig einrollen.
    Teig in Schneckenform gerollt für Chapati
  • Wenn alle Teigstücke entsprechend aufgerollt sind, mit einem feuchten Tuch bedecken und ca. 10 Minuten ruhen lassen.
  • Den aufgerollten Teig portionsweise auf der mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche vorsichtig mit dem Nudelholz von innen nach außen rund ausrollen (ca. 0,5 mm dick).
    fertig ausgerollte Teigplatte für Chapati
  • Etwas Öl in eine Bratpfanne geben und erhitzen. Chapati von beiden Seiten jeweils ca. 2 – 3 Minuten gold-gelb backen.
Keyword Brot, Chapati, Fladenbrot, Tansania

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr über eine Bewertung (Sternleiste) oder einen netten Kommentar!

Vielen Dank!

Vielleicht magst Du meine Seite auch abonnieren (subscribe), wirst Du regelmäßig über neue Beträge informiert.

5 Kommentare

  1. 5 Sterne
    Dieses Chapati-Rezept ist wirklich von einer Profi-Kennerin entwickelt.
    Ich lebe nun schon 6 Jahre lang in Tansania und weiss, dein Rezept ist die Krönung aller Chapatis.

  2. 5 Sterne
    Hallo, werde dein Rezept nachmachen. Ich bin öfter in Tansania bei meiner Schwiegerfamilie und kenne Butzer nicht als Bestandteil der Ernährung in Tansania. Wir essen dort Chapati mit braunen Bohnen gekocht in Kokosmilch zum Frühstück. Ich esse kein Fleisch und dort war das kein Thema, da ich persönlich die Küche vielseitig finde. Es gibt super viele Gemüsegarten und das Obst ist lecker. Ich habe am liebsten Spinat oder Erbsensoße gegessen. übrigens wird Ugali nicht eknfach aus Mais gemacht. es ist aus weißem Mais, das ist das besondere daran.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Recipe Rating




Cookie Consent with Real Cookie Banner