Khao Neow Sang Kaya ist ein typisch thailändisches Street-Food-Gericht, das man auch gut zum Frühstück essen kann. Es handelt es sich um gedämpften Klebreis, der mit einer süßen Eier-Kokos-Creme getoppt wird.
Bevor Ihr aber mehr über Khao Neow Sang Kaya erfahrt, vorab ein paar allgemeine Worte über die thailändische Küche und das Frühstück in Thailand.
Springe zu RezeptDie thailändische Küche
Die thailändische Küche ist zu Recht in der ganzen Welt bekannt und beliebt.
Street-Food
Das Essen in Thailand schmeckt in den Garküchen und auf Nachtmärkten am besten. Dort gibt es auch allerlei ungewöhnliche Spezialitäten zu entdecken.


Basics
Die thailändische Küche besticht durch ihre vielfältigen und intensiven Aromen. Fast alle Gerichte enthalten frische Kräuter und Gewürze wie Zitronengras, Galgant, Kaffirlimettenblätter, Koriander, Basilikum und Minze.
Die Märkthändler bieten unzählige Arten von Obst und Gemüse an.


Ein weiteres, sehr wichtiges Element der thailändischen Küche ist Chili. Einige Gerichte sind wirklich höllisch scharf. Kokosmilch und Zucker gleichen die Schärfe jedoch in vielen Fällen harmonisch aus.
Auch Fischsauce und Garnelenpaste spielen in der thailändischen Küche eine zentrale Rolle. Sie verleihen den Gerichten ihre charakteristische Würze.
Die typische Beilage zu so gut wie jeder Mahlzeit ist Reis (ähnlich wie bei uns Brot oder Kartoffen). Die bekanntesten Sorten sind Jasmin- bzw. Duftreis und Klebreis (Sticky Rice, thai: Khao Neow). Letzterer ist auch die Basis für unser heutiges Frühstücksrezept Khao Neow Sang Kaya.
Ebenfalls sehr weit verbreitet sind Reisnudeln. Der bekannte Klassiker Pad Thai besteht aus gebratenen Reisenudeln.
Currys
Sehr beliebt sind Curry Gerichte. Thailändische Currys enthalten nicht nur viel Gemüse, sondern oft auch Fleisch oder Fisch. Am bekanntesten sind grünes, rotes, gelbes und Massaman-Curry. Jede Currysorte hat ihre eigene Mischung aus Gewürzen und Kräutern. Einige Currys wie z.B. das grüne Curry sind relativ scharf,
andere (z.B. gelbes Curry) schmecken deutlich milder.
Suppen
Suppen und Eintöpfe mit Nudeln, Gemüse, Fleisch oder Fisch sind ebenfalls charakteristisch für die thailändische Küche.


Leckere Suppenrezepte aus Süd-Ost-Asien findet Ihr übrigens auch auf meinem Blog und zwar in den Beiträgen über Laos und Vietnam.
Salate
Fester Bestandteil der thailändischen Küche sind frische Salate. Bestimmt kennen die meisten von Euch den leckeren Salat aus der grünen Papaya (Som Tam).
Ich persönlich favorisiere Laab, der aus gebratenen (Gefügel)hackfleisch, vielen frischen Kräutern und einem leichten aromatischen Dressing besteht.
Ganz oben auf meiner Hitliste steht außerdem Glasnudelsalat mit gehacktem Hähnchen und vielen frischen Kräutern.
Das Frühstück in Thailand
Eigentlich kennt man in Thailand keine typischen Frühstücksgerichte. Anders, als bei uns, wo man zum Frühstück andere Speisen auftischt, als mittags oder abends, isst man in Thailand den ganzen Tag über die gleichen Gerichte. Es gibt auch keine festen Essenszeiten.
Dennoch gibt es einige Speisen, die man gerne am Morgen isst.
Herzhaftes
Chok (oder: Jok) ist ein in Thailand weit verbreiteter Reisbrei. Es ist die die thailändische Version des chinesischen Congee. Chok beinhaltet neben einem Ei auch Hackfleisch oder Fleischbällchen und Gemüse. Frische Kräuter wie z.B Ingwer, Koriander und Frühlingszwiebeln geben zusätzliches Aroma.
Ein leckeres Rezept für Chok bzw. Congee findet Ihr übrigens auch auf meinem Blog und zwar im Beitrag über Hongkong.
Khao Tom ist eine dünnflüssige Reissuppe mit Schweinefleisch, Huhn oder Garnelen und Ei. Durch viele frische Kräuter und Gewürze wie z.B. Koriander, Frühlingsziebeln, Knoblauch und Ingwer erhält die Suppe ihr besonderes Aroma. Wer mag, würzt zusätzlich mit Sojasauce und getrockneten Chillis.
Auch Omlette steht in Thailand häufig am Morgen auf der Speisekarte. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Omlette. Ich finde, es schmeckt langweilig. Das Thai-Omelett (Kai Jeow) macht da eine positive Ausnahme, was an den Zutaten liegt. Zu den Eiern kommen meist noch Shrimps oder Hackfleisch, Zwiebeln und viel Gemüse. Seine besondere Würze enthält es durch Fischsoße.
In vielen Straßenküchen in Thailand gibt es bereits am Morgen marinierte und gegrillte (Schweine)-Fleischspieße (Khao Neow Moo Ping).
Sehr beliebt und authentisch sind Khao Rad Gaeng. Hierbei handelt es sich um eine mehr oder minder große Auswahl an verschiedenen Currys und Beilagen, die in vielen Straßenküchen den ganzen Tag über frisch zubereitet erhältlich sind. Man kann mehrere Gerichte nach Geschack auswählen. Dazu erhält man eine große Portion Reis.

Süßes
Auch Snacks und (süße) Desserts sind in Thailand zum Frühstück sehr beliebt. Man nennt sie in Thailand Khanom. Süße Desserts heißen dabei Khanom Wan.
Pa Thong Ko sind eine Art Krapfen, die außen knusprig gold-braun frittiert und innen sehr fluffig sind. Sie schmecken sehr gut mit gesüßter Kondensmilch.
Khanom Buang werden auch als „Thai Crispy Pancake“ oder „Thai Taco“ bezeichnet. Es handelt sich um hauchdünne, knusprige Pfannkuchen aus Reismehl, Tapioka-Mehl und Kokosmilch. Die knusprigen „Schalen“ werden traditionell mit einer Mischung aus süßem Eiweiß (Foi Thong) und Kokoscreme (Foy Thong) gefüllt. Manchmal werden auch geröstete Kokosraspeln oder Sesamsamen hinzugefügt.
Mein absolutes Lieblingsdessert, das ich täglich morgens, mittags und abends essen könnte ist Sticky Rice (Klebreis) mit Mango:
Khao Neow Sang Kaya
Mindestens genauso lecker wie Sticky Rice mit Mango ist Khao Neow Sang Kaya. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles thailändisches Street-Food-Gericht, das ebenfalls mit Klebreis zubereitet wird.
Weißer oder schwarze Klebreis wird in Kokosmilch gekocht und anschließend mit einer kleinen Portion süßer Kokos-Eier-Creme getoppt. Serviert wird das Ganze hübsch portioniert in einem „Päckchen“ aus einem gefalteten Bananenblatt.
Khao Neow Sang Kaya schmeckt warm und kalt.
Die Zubereitung dieses Gerichts ist denkbar einfach. Man braucht nur wenige Zutaten, die auch hierzulande gut erhältlich sind.
Während der Klebreis dämpft, wird die Creme zubereitet. Sie besteht aus Kokosmilch, (Palm)zucker, einer Prise Salz und Eiern. Die Masse wird gut verrührt und anschließend gedämpft.
Wichtig ist, dass die Creme bei schwacher Hitze gleichmäßig dämpft. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie gerinnt oder sich Klümpchen bilden. Die Creme ist fertig, wenn man einen Zahnstocher in die Mitte sticht und dieser sauber herauskommt.
Für das besondere Aroma fügt man beim Dämpfen gerne einige Pandanus-Blätter hinzu. Alternativ habe ich auch Rezepte mit Taro, Kürbis oder Vanille gefunden. Ich habe mich hier aber für das „Grundrezept“ mit Pandanus entschieden.
Khao Neow Sang Kaya hält sich luftdicht verpackt im Kühlschrank bis zu zwei Tage.
So, nun habt Ihr hoffentlich Appetit auf thailändische Gerichte und Khao Neow Sang Kaya.
Viel Spaß beim Kochen und Genießen! Und:
Guten Appetit oder: ขอให้เจริญอาหาร

Khao Neow Sang Kaya
Zutaten
Für den Reis:
- 1,5 Tassen Klebreis
- 1 Tasse Kokosmilch
- 1/8 Tasse Zucker
- 1/4 TL Salz
- 2 Pandanus-Blätter
Für die Eiercreme:
- 3 Eier
- 1/2 Tasse Kokosmilch
- 1/4 Tasse Zucker
- 2 Pandanus-Blätter
- 1 Prise Salz
Zum Verpacken:
- Bananenblätter
Anleitungen
Für den Reis:
- Klebreis gründlich in lauwarmen Wasser mehrmals waschen, dabei die Reiskörner zwischen den Händen reiben. Anschließend für mindestens drei Stunden, besser über Nacht einweichen.
- Über dem Spülbecken den eingeweichten Klebreis mitsamt dem Einweichwasser in einen Dampfkorb aus Bambus* füllen. Dabei läuft das Einweichwasser durch.
- Pandanus-Blätter hinzufügen.
- Einen Aluminiumtopf mit 1-1,5 l Wasser füllen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht den Dampfkorb darauf setzen. Wichtig: Der Klebreis darf nicht unmittelbar mit dem Wasser in Kontakt kommen. Sonst würde er gekocht, statt gedämpft!
- Dampfkorb mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken.
- Klebreis ca. 20 Minuten dämpfen, anschließend das Küchentuch entfernen, den Korb mit beiden Händen nehmen und so lange schütteln, bis sich der Reisklumpen um 180° Grad gedreht hat. Das Küchentuch wieder auflegen und weitere 10 Minuten dämpfen.
- Pandanus-Blätter entfernen. Reis in eine Schüssel umfüllen und abkühlen lassen
- Kokosmilch mit Zucker aufkochen.
- Den noch warmen, gedämpften Klebreis mit Kokosmilch übergießen und gut vermischen. Damit der Klebreis die gesamte Kokosmilch aufnehmen kann eine Weile stehen lassen.
Für die Eiercreme:
- Eier schaumig schlagen. Kokosmilch, Zucker, Salz und Pandanus-Blätter hinzufügen.
- Die Mischung in einem Topf über dem heißen Wasserbad ca. 30 Minuten dämpfen. Die Masse ist fertig, wenn an einem Zahnstocher nichts mehr kleben bleibt.
- Abkühlen lassen.
Zum Servieren:
- Bananenblätter in 15 ovale Stücke (ca. 10 cm x 18 cm) ausschneiden.
- Ferner 15 Rechtecke à 5 cm x 6 cm ausschneiden.
- Auf jeden ovalen Zuschnitt mittig einen kleinen rechteckigen Zuschnitt legen.
- Auf das Rechteck 1 – 2 EL Reis platzieren.
- Den Reis mit ca. 1 EL Eiercreme bedecken.
- Die beiden langen Seiten des ovalen Zuschnittes am Rand vom Reis und der Eiercreme hochklappen.
- Die an den kurzen Seiten jeweils überstehenden Enden beidseitig flach nach Innen klappen, so dass die langen Seiten spitz auslaufen.
- Beide Spitzen unter das mit Reis/Eiercreme gefüllte Bananenblatt klappen.
Notizen
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