Chipa aus Paraguay im Korb
Amerika Rezepte

P wie Paraguay (Chipa)

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Heute reisen wir nach Paraguay in Südamerika! Dort angekommen frühstücken wir leckere, frisch gebackene Chipa. Bevor ich Euch jedoch verrate, was genau Chipa sind und wie Ihr Sie ganz easy nachbacken könnt, vorab ein paar interessante Informationen über die Küche und natürlich das Frühstück in Paraguay.

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Die Küche Paraguays

Paraguay liegt in Südamerika und grenzt an Brasilien, Bolivien und Argentinien. Die Küche ist keine Gourmetküche, dafür einfach und reichhaltig. Sie ist nicht nur durch die Nachbarländer geprägt, sondern auch das spanische Kolonialerbe. Zudem haben die Guaraní, eine indianische Ethnie, deren Sprache die offizielle Zweitsprache in Paraguay ist, vielen Gerichten Ihren Namen gegeben.

Maniok

Hauptnahrungsmittel ist Maniok, auch unter dem Namen Yuca, Cassava bzw. Tapioka bekannt. In Paraguay kocht man die Knolle und serviert sie als Beilage. Außerdem stellt man aus Maniok u.a. leckere Empanada (Pastel Mandi`) und frittierte Maniokfladen (Pajagua mascada) her. Wer meinen Blog regelmäßig verfolgt hat, weiß, dass man Maniok auch auf den Fidschis und in vielen asiatischen Ländern, wie z.B. Laos zur Zubereitung schmackhafter Gerichte verwendet.

Mais

Neben Maniok verwendet man in Paraguay – wie z.B. auch in Mexiko – häufig Mais bzw. Maismehl, um schmackhafte Gerichte zuzubereiten, wie z.B. der Sopa paraguaya (dt. paraguayische Suppe). Sopa Paraguaya ist allerdings gar keine Suppe, sondern eine Art Auflauf aus Maismehl, Käse, Milch und Zwiebeln. Wie der irreführende Name entstanden ist, ist nicht genau bekannt. Weit verbreitet ist die Geschichte, dass der Leibkoch des ehemaligen Präsidenten Paraguays Carlos Antonio López eines Tages zu viel Maismehl in die Lieblingssuppe des Präsidenten mischte, kurzerhand ein Brot daraus machte, und es López als „starke Suppe“ servierte. Der Präsident soll begeistert gewesen und es kurzerhand „sopa paraguaya“ getauft haben.

Queso Paraguay

Queso Paraguay (Paraguayischer Käse, auf Guaraní auch: quesú paraguái) ist ein kurzgereifter, salziger Käse aus Kuhmilch, der beim Kauen ein Quietschen verursacht. Alternativ verwendet Ihr am besten Mozarella, Gouda oder Feta (ggf. auch eine Mischung aus mehreren Käsesorten), je nach persönlichem Geschmack.

Fleisch

Die Einwohner von Paraguay essen sehr gerne Fleisch (insbesondere Rind, Schwein und Huhn), gegrillt oder in einem Lehmofen namens Tatacuá zubereitet. 

Dulce

Paraguay ist zudem für seine vielen Marmeladen und süßen Pasten (Dulce) aus verschiedenen Früchten bekannt. Man isst sie pur, als Aufstrich oder füllt damit Gebäck.

Das Frühstück in Paraguay

Das Frühstück in Paraguay fällt eher klein aus. Man begnügt sich meist mit einem Cocido (einem warmen Getränk auf Basis von Mate-Tee) und einem Chipa (einem Brotkringel auf Basis von Maniokstärke, Käse und Anis):

Chipa aus Paraguay auf dem Backblech

oder einem Mbeju, einem Fladen aus Maniokstärke, Käse und Butter. Mbeju schmeckt pur (auch am Abend zu einem Glas Wein) genauso gut, wie belegt, z.B. mit Salat, Paprika, Chicken usw.:

Chipa

In Paraguay verkaufen Straßenhändler, die sog. Chiperas, früh am Morgen kleine runde Brotkringel (Chipas). Chiperas haben dazu beigetragen, Chipa zu einem Markenzeichen von Paraguay zu machen. In Paraguay gibt es jedes Jahr im August einen Nationaltag der Chipa. Die Stadt Coronel Bogado, die Hauptstadt der Chipas, veranstaltet ein jährliches Chipa-Festival.

Das Wort Chipa kommt aus der Guarani-Sprache und bedeutet: Kuchen oder Brot. Chipa bestehen im wesentlichen aus Maniokmehl, geriebenem Käse, Eiern und Anis. Viele Rezepte (so auch das heutige) verwenden zusätzlich Maismehl.

Mitterlweile gibt es mehr als 70 verschiedene Chipa-Arten, die in ihrer Form und Zubereitung variieren. Am bekanntesten dürften chipá manduvi (mit Maismehl und Erdnüssen), chipá guazú (eher wie ein flacher Kuchen aus Milch, frischem Mais und Käse), chipa so’o (aus Mais und mit Fleischfüllung) und chipa chamaú (aus Maniok und Kokosflocken) sein.

Chipa aus Paraguay mit Hand

Ich verrate Euch heute mein Lieblingsrezept für ganz einfache und klassische Chipa mit Maniok- und Maismehl. Maniokmehl bzw. -stärke erhaltet Ihr in Geschäften mit lateinamerikanischen Lebensmitteln und Asia-Supermärkten. Feines Maismehl gibt es hierzulande sowohl in Supermärkten, als auch in Bio- oder Drogeriemärkten zu kaufen. Wichtig zu wissen ist, dass Chipa von Natur aus relativ trocken sind. Wer also lieber weiches Brot/Brötchen mag, reduziert die Backzeit um ein paar Minuten. Zudem sollten Chipa sofort serviert werden. Selbst wenn man sie am Vormittag backt und am selben Abend serviert, schmecken sie nicht mehr topfrisch.

Ich mag Chipa am liebsten pur zu einer Tasse starkem Kaffee oder auch mit Butter und Marmelade bestrichen bzw. herzhaft belegt z.B. mit gesalzenen Gurken- und Radischenscheiben.

Jetzt seit Ihr aber dran!

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Backen und Genießen!

Chipa aus Paraguay im Korb

Chipa

Gericht Frühstück, Snack
Land & Region Paraguay, Südamerika
Portionen 8 Stück

Zutaten
  

  • 300 g Tapiokastärke*
  • 120 g Maismehl**
  • 110 g Butter
  • 3 Eier
  • 200 g Queso Paraguay (alternativ z.B.: Mozzarella und Gouda im Verhältnis 1 : 1)
  • 1 TL Anissamen (gemalen)
  • 1/2 – 1 TL Salz
  • 100 ml Milch

Anleitungen
 

  • Ofen auf 220 Grad vorheizen.
  • Butter und Eier mit einem Rührgerät schaumig schlagen.
  • Tapiokastärke, Maismehl, Salz, Anissamen, geraspelten Käse und Milch hinzufügen. Zu einem kompkten Teig verkneten.
  • Wenn der Teig sehr stark an den Händen klebt, so dass er sich nicht gut in Stücke teilen lässt, noch etwas Mehl (1 – 2 EL) hinzufügen.
  • Teig in 16 Stücke (Kugeln) teilen und abgedeckt 20 Minuten im Kühschrank ruhen lassen.
  • Jede Teigkugel nacheinander in eine 15cm lange Schlange (ca. 1cm Durchmesser) rollen und diese zu einem Kreis formen. Die Enden gut zusammendrücken.
  • Chipas auf ein mit Backpapier ausgelegtes Bachblech legen und ca. 15 Minuten hellbraun backen.

Notizen

Chipas sind von Natur aus eher trocken. Sie sollten daher sofort verzehrt werden.
Sie schmecken pur, aber auch mit Frischkäse und ein paar Gurken- oder Radischenscheiben belegt. Wer es lieber süß mag, bestreicht die Chipas mit Marmelade o.ä.
*Tapiokastärke oder Mehl erhält man in Geschäften, die sich auf lateinamerikanische Lebensmittel spezialisiert haben oder auch in Asia-Supermärkten.
**Das Maismehl, das für Chipa verwendet wird, ist normales feines Maismehl, das ihr im Supermarkt oder Bioladen kaufen könnt. Es handelt sich nicht um Masa Harina (speziell vorbehandeltetes Maismehl, das für mexikanische Tortillas verwendet wird).
 
Keyword Anis, Anissamen, Casava, Chipa, Mais, Maismehl, Maniok, Tapiokastärke

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4 Kommentare

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