Pastéis de Nata sind kleine – mit Puddingcreme gefüllte – Törtchen aus Blätterteig. In Portugal werden Sie gerne zum Frühstück gereicht. Das gefährliche ist: Sie sind so lecker, dass sie süchtig machen! 🙂
Springe zu RezeptIch habe Pastéis de Nata zum ersten Mal während meiner Städtereise nach Lissabon gegessen und war sofort hin und weg! Zwar gibt es das Gebäck auch hier zu kaufen. Aber dann ist es nicht halb so lecker, wie in Portugal. Außerdem sind Pastéis de Nata ganz leicht selbst zu backen. Bevor ich Euch das Rezept verrate, vorab ein paar allgemeine Infos über das portugiesische Frühstück und die leckeren Blätterteigtörtchen.
Frühstück in Portugal
Das Frühstück fällt in Portugal – wie in vielen südeuropäischen Ländern – eher klein aus. Viele Portugiesen frühstücken auf dem Weg zur Arbeit im Café oder der Bäckerei (Pastelaria).
Toast mit Marmelade oder Schinken und Käse, alternativ auch ein Brötchen oder Croissant, dazu einen Kaffee (Milchkaffee: Galão oder Espresso: bica) oder frisch gepressten Orangensaft reichen schon aus. Wer es herzhaft mag, greift zu Omlette mit Chorizo-Wurst.
Gegen 11 Uhr gibt es ein zweiteres Frühstück, zu dem in der Regel süßes Gebäck gereicht wird. Bola de Berlim ist eine Art Berliner (oder auch: Pfannkuchen, Kreppl), der aufgeschnitten und dann mit viel Vanillecreme gefüllt und mit Zucker bestreut wird.
Salame de chocolate schaut aus, wie eine Blutwurst, besteht aber aus Schokolade, Keksen und Ei.
Weiterhin gibt es süße Milchbrötchen mit Kokostopping, pão de deus oder Biskuitkuchen pão de pó.
Die Auswahl ist riesig und je nach Region verschieden. Am bekanntesten sind aber die mit Puddingcreme gefüllten Blätterteigtörtchen Pastéis de Nata!
Pastéis de Nata
Pastéis de Nata (Singular: Pastel de Nata) sind im Raum Lissabon auch als Pastéis de Belém bekannt. Es gibt sie bereits seit 1834.
Geschichte
Und das ist ihre Geschichte: Im Zuge der „liberalen Revolution“ von 1820 wurden 1834 alle Konvente und Klöster in Portugal geschlossen.
Um zu Überleben, boten die Mönche aus dem Kloster Mosteiro dos Jerónimos in Belém süßes Gebäck zum Verkauf an. Dieses wurde schnell als „Pastéis de Belém“ bekannt.
Zu dieser Zeit lag Belém noch weit entfernt von der Stadt Lissabon und wurde hauptsächlich mit Dampfschiffen erreicht. Das Kloster und der „Torre de Belém“ (der Turm von Belém) zog viele Besucher aus der Stadt an, welche das köstliche Gebäck aus dem Kloster genossen.
Direkt neben dem Kloster lag eine alte Zuckerrohrraffinerie. Dort begann man 1837 „Pastéis de Belém“ nach dem alten „Geheimrezept“ des Klosters zu backen. Das Originalrezept wurde nur den Konditoren überliefert, die das Gebäck in einem „geheimen Raum“ in Handarbeit herstellten. Das Rezept ist bis heute unverändert.
Seither werden die Pastéis de Bélem von der Pasteleria „Pastéis de Belém“ hergestellt und im Laden verkauft.
Natürlich hütet die Pasteleria das Originalrezept weiterhin. Ein Besuch dort ist obligatorisch! Die Törtchen sind bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Insbesondere an den Wochenenden bilden sich lange Schlangen vor dem Café.
Dann hat auch das Personal alle Hände voll zu tun:
Wo gibt es Pastéis de Nata zu kaufen?
In Portugal gibt es sie in jeder Pasteleria und in jedem Laden, der etwas zum Essen anbietet, zu kaufen. Auch im Supermarkt kann man Pastéis de Nata kaufen. In Deutschland habe ich sie schon in portugiesischen Lebensmittelläden, mitunter auch in Cafés gefunden.
Wie werden sie hergestellt?
Allerdings kann man Pastéis de Nata auch einfach selbst backen. Ein mit Blätterteig ausgelegtes Förmchen wird mit Vanillecreme bzw. -pudding gefüllt und dann im Ofen gebacken. Die dunklen Stellen auf der Creme sind charakteristisch für das Gebäck.
Wie schmecken Pastéis de Nata am besten?
Die Selbstgebackenen schmecken „fast“ so gut, wie die originalen aus der Pasteleria „Pastéis de Belém“.
Am besten schmecken sie warm aus dem Ofen pur oder mit Zimt und/oder Puderzucker bestreut.
Klassischerweise trinkt man dazu einen Kaffee bzw. Espresso oder Milchkaffee.
So, jetzt wird es aber Zeit zum Backen! Ich wünsche Euch viel Spaß und Bom apetite!
Pastéis de Nata
Zutaten
- 1 Rolle Blätterteig (ca. 275 g; aus dem Kühlregal)
- 1/3 TL Zimtpulver
- 30 g Weizenmehl
- 150 ml Milch
- 4 Eigelb
- 150 ml Sahne
- 100 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker (Alt.: Mark einer Vanilleschote)
- 1 Prise Salz
- Butter (zum Einfetten)
- Puderzucker zum Bestreuen
- Zimt zum Bestreuen (optional)
Anleitungen
- Blätterteig ca. 10 Minuten vor der Verwendung aus dem Kühlschrank nehmen, damit er beim Entrollen nicht bricht.
- Die Vertiefungen einer Muffinform einfetten.
- Den Blätterteig entrollen und gleichmäßig mit Zimt bestreuen, dann von der kurzen Seite aufrollen.
- Die Rolle in gleich große 12 Stücke schneiden.
- Alle Teigstücke auf die Schnittfläche legen und vorsichtig mit der Hand flach drücken, bis sie etwas größer sind als der Boden einer Mulde der Muffinform.
- Teigstücke in die Mulden legen und die Ränder bei Bedarf noch etwas hochdrücken. Der Teig soll bis ca. 1 cm unter den oberen Rand der Mulden reichen. Keine Luft einschließen.
- Mehl und 4 EL Milch glatt rühren. Eigelbe unterrühren.
- Die restliche Milch und Sahne in einen Topf geben. Eigelbmischung, Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz einrühren.
- Die Masse unter Rühren erhitzen, bis sie dampft, aber nicht kocht. Auf dieser Temperatur halten und weiterrühren, bis die Masse eindickt.
- Ofen auf 230° Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Jede Blätterteigform mit ca. 1 gehäuftem EL Vanillecreme füllen (nicht ganz bis zum Teigrand) und etwas glatt streichen.
- Die Pastéis de Nata im Ofen (Mitte) 13–15 Min. backen, bis die Creme einige dunkle Stellen bekommt.
- Form aus dem Ofen nehmen und die Törtchen ca. 5 Min. in der Form, dann auf einem Kuchengitter weiter etwas abkühlen lassen.
- Wichtiger Hinweis: Die Füllung geht während des Backens auf, fällt dann später aber wieder zusammen.
Notizen
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