Afrika Rezepte

S wie Seychellen (Kokos-Marmelade)

Print Friendly, PDF & Email

Kokos-Marmelade ist insbesondere in Süd-Ost-Asien verbreitet. Es gibt sie allerdings auch auf den Seychellen.

Die beste Kokos-Marmelade fand ich durch Zufall, als ich während eines heftigen Regengusses Zuflucht in einer kleinen Kokosölfabrik in Grand Anse auf Praslin suchte. Der überaus liebenswerte Inhaber erklärte viel Wissenswertes über die Produktion von Koksosöl. Er stellte aus den frischen Kokosnüssen, die es auf den Seychellen im Überfluss gibt, aber nicht nur Kokosöl her, sondern auch eine überaus leckere Marmelade. Das Glas gekaufte Marmelade wurde bei mir zu Hause daher nicht alt. Also habe ich die Marmelade selbst gemacht. Und das ist gar nicht schwer. Bevor ich Euch aber das Rezept verrate, anbei ein paar Fotos meiner Reise sowie Infos über die Seychellen und die Esskultur, die Euch hoffentlich Lust machen, die Seychellen selbst zu bereisen. Es lohnt sich! Nicht nur wegen der guten Kokos-Marmelade!!!

Springe zu Rezept

Die Seychellen

Meine erste Fernreise nach Corona führte mich im November 2022 also auf die Seychellen. Ich besuchte drei bekannte Inseln: Praslin, La Digue und Mahé.

Die Seychellen sind das Inselparadies schlechthin. Ich habe in meinem Leben schon viele schöne Strände gesehen, aber noch nie so traumhafe Strände wie hier. Und jeder Strand hat seinen eigenen Charakter. Einige eigenen sich perfekt zum Schnorchen, andere zum Baden. Bei einigen ist die Brandung so stark, dass Schwimmen zu gefährlich ist. Besser man geht maximal bis zu den Knien ins Wasser und spaziert eine Runde am Stand entlang. Was alle Strände gemeinsam haben, ist der unglaublich weiße und feine – fast puderzuckerartige – Sand.

  • v.l.n.r:
  • 1. Reihe: Anse Lazio, Praslin; Anse Patates, La Digue; Anse Sévère, La Digue
  • 2. Reihe: Grand Anse, Praslin

Aber die Inseln im Indischen Ozean bieten viel mehr als „nur“ Traumstrände. Kennt Ihr die berühmte Coco de Mer (Meereskokosnuss)? Diese ungewöhnliche Palme wächst nur auf den Seychellen und steht unter Naturschutz. Es gibt weibliche und männliche Palmen. Die weibliche Palme bringt den größten Samen aller Pflanzen auf dem Planeten hervor. Er wiegt bis zu 27 Kilogramm und zeichnet sich durch seine besondere Gestalt aus, die an das wohlgeformte Hinterteil einer Frau erinnert:

Coco de Mer, Fond Ferdinand, Praslin, Seychellen
Coco de Mer, Fond Ferdinand, Praslin, Seychellen

Und das hier das männliche Pendant…:

Coco de Mer, Männliche Frucht, Fond Ferdinand, Praslin, Sechellen
Coco de Mer, Männliche Frucht, Fond Ferdinand, Praslin, Seychellen

Es braucht 25 Jahre, bis der Baum erstmals Früchte tragen kann! Eine Palme bildet meist nur eine Frucht pro Jahr. Die Reifung der Frucht dauert bis zu sieben Jahre!

Natürlich sind auf den Seychellen auch viele Tiere beheimatet. Häufig anzutreffen sind Flughunde:

Geckos:

Gecko

Natürlich gibt es auch Riesenschildkröten. Sie lassen sich besonders gerne am Hals kraulen:

Die Küche der Seychellen

Die Küche der Seychellen hat indische, chinesische und französische Einflüsse.

Fisch

Bestandteil fast jeder Mahlzeit ist Fisch. So frisch wie hier sucht man Fisch in anderen Ländern vergeblich. Man isst Fisch in unzähligen Variationen (gekocht, gegrillt, gebraten). Fischgerichte sind auf den Seychellen so vielfältig und lecker, dass ich während meiner Reise täglich zweimal Fisch gegessen habe.

Fischmarkt, Victoria, Mahé, Seychellen
Fischmarkt, Victoria, Mahé, Seychellen

Reis und Curry

Wer Fisch nicht mag, hat nur zwei Optionen. Entweder er wird zum Fischliebhaber oder isst sich an den leckeren Curry-Gerichten mit Fleisch (z.B. Huhn, Rind und Schwein) und Gemüse (insbesondere Kürbis, Brofrucht, Kartoffen) satt. Zur Not hilft auch Pizza, die auf den Seychellen auch oft auf der Speisekarte steht, geschmacklich meine Erwartungen an Pizza aber bei Weitem nicht erfüllt hat. Warum auch? Man ist schließlich auf den Seychellen und nicht in Italien!

Als Beilage zu Gemüse, Fisch und Fleisch gibt es stets viel Reis und frischen Salat.

Aufgrund der großzügigen Verwendung von Gewürzen, wie z.B. Vanille, Zimt, Muskat, Sternanis, Nelken, Pfeffer, Koriander, Chili erlebt man immer wieder neue Geschmacksexplosionen.

Vanille im L'union Estate, La Digue, Seychellen
Vanille im L’union Estate, La Digue, Seychellen

Am besten schmeckt das Essen in den relativ preigünstigen „Take-Aways“. Dort kann man zur Mittagszeit aus verschiedenen Gerichten seinen Teller bzw. seine Lunch-Box zusammenstellen:

Tropische Früchte

Tropische Früchte, wie z.B. Bananen, Mangos, Papaya und Ananas gibt es auf den Seychellen im Überfluss. Und wie immer schmeckt das Obst hier vor Ort 1000mal besser als daheim! Zu kaufen im Supermarkt sind die Früchte auf den Seychellen aber nur begrenzt und dann meist recht teuer. Das liegt daran, dass die Einheimischen ihr Obst im Garten selbst anbauen. Man hat also Obst bzw. tauscht es unter Nachbarn aus, man kauft es nicht.

Rote Ananas, Le Jardin du Roi, Mahé, Seychellen
Rote Ananas, Le Jardin du Roi, Mahé, Seychellen

Bier

Erwähneswert ist auch das einheimische Bier der Marke Seybrew. Obwohl ich keine Biertrinkerin bin, habe ich auf den Seychellen die warmen Abende gerne mit einem gut gekühlten Seybrew ausklingen lassen.

Rum

Ein Geheimtipp für alle Rumliebhaber (mich eingeschlossen). Probiert auf alle Fälle den sehr guten einheimischen Rum der Marke Takamaka. Es gibt ihn hell oder dunkel, pur oder mit Aroma. Meine beiden Favoriten waren der mit Kokos-Aroma versetzte Rum und der dunkle „dark – with tropical spices“.

Takamaka Rum, Seychellen
Takamaka Rum, Seychellen

Frühstück auf den Seychellen

Das Frühstück auf den Seychellen fällt eher dürftig aus. Soweit ich weiß, gehen viele Einheimische ohne Frühstück direkt zur Arbeit.

Für Touristen bieten die Hotels bzw. Pensionen natürlich ein Frühstück mit mehr oder weniger Auswahl an. Besonders liebevoll arangiert war das Frühstück in dem zauberhaften Hotel Patatran Beach in der Source d’Argent auf La Digue. Die Auswahl war klein aber fein und es wurde jeden Tag eine andere kleine inseltypische Besonderheit aufgetischt, z.B. den Samen im Inneren der Kokosnuss oder landestypisches Gebäck bzw. Snacks (z.B. Samoussa, das sind kleine Teigtaschen, die mit Gemüse oder Fisch gefüllt und dann frittiert werden). In unserem Hotel auf Praslin, dem Berjaya Resort erinnere ich mich gerne an die leckeren frischgebackene Waffeln. Leider vergaß ich, nach dem Rezept zu fragen. Denn diese Waffeln hätten sicherlich mit der selbstgemachten Kokos-Marmelade noch besser geschmeckt.

Womit wir nun endlich beim Thema Kokos-Marmelade wären.

Kokos-Marmelade

Wie eingangs erwähnt kenne ich Kokos-Marmeldade aus anderen asiatischen Ländern, wie z.B. den Phillipinen oder Singapur. In Singapur habe Kokos-Marmelade, die dort unter dem Namen „Kaya“ verkauft wird sehr gerne auf Toastbrot zum Frühstück gegessen. Allerdings wird Kaya – ähnlich wie Curd – mit Eiern hergestellt. Die Kokos-Marmelade auf den Seychellen besteht aus nur drei Zutaten: Kokosmilch, Zucker und etwas Salz. Wichtig ist, dass ihr eine Zuckersorte verwendet, die keinen starken Eigengeschmack hat. Ich habe zunächst Rohrzucker verwendet. Der hat den Geschmack der Kokosmilch komplett überdeckt. Schließlich habe ich normalen weißen Haushaltszucker genommen. Da wurde die Marmelade richtig gut!

Wichtig ist, dass die Kokosmilch mit dem Zucker unter ständigem Rühren aufgekocht wird. Dann schaltet Ihr die Hitze runter und lasst die Mischung leicht eindicken. Dabei ständig weiter rühren. Das dauert ca. 20 Minuten. Die Konsistenz solle cremig sein. Dann nehmt Ihr die Marmeldade vom Herd und lasst sie eine Weile abkühlen (zwischendurch immer mal wieder umrühren). Die Konsistenz wird dann noch etwas fester und cremiger.

Anschließend füllt Ihr die Kokos-Marmelade in ein sauberes Einmachglas und verschließt es gut.

Ich habe die Kokos-Marmelade, nachdem ich das Glas angebrochen hatte, in den Kühlschrank gestellt. Im Kühlschrank wird die Kokos-Marmeldade fest, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.

Die Kokos-Marmelade schmeckt so gut, dass ich sie teelöffelweise pur essen könnte … Aber besser für die schlanke Linie ist es wohl, Kokos-Marmelade als Brotaufstrich zu verwenden. Vielleicht mögt Ihr sie auch mit meinem Kokosnussbrot aus Barbados oder italienischem Brioche col Tuppo probieren.

So, jetzt aber nichts wie los, viel Spaß beim Kochen und Bon appétit!

Kokos-Marmelade

Gericht Brotaufstrich, Frühstück, Marmelade
Land & Region Afrika, Seychellen
Portionen 1 Glas

Zutaten
  

  • 400 ml Kokosmilch
  • 140 g Zucker
  • 1/4 TL Salz

Anleitungen
 

  • Kokosmilch mit Zucker und Salz vermengen und unter ständigem Rühren in einem Topf aufkochen
  • Hitze reduzieren und unter ständigem Rühren weiter köcheln lassen, bis die Masse eindickt. Das dauert ca. 20 Minuten.
  • Abkühlen lassen.
  • In ein sauberes Einmachglas füllen und gut verschließen.
Keyword Breakfast, Breakfast World, Breakfastworld, Brotaufstrich, Coco, Coconut, Coconut Milk, Frühstück, Jam, Kokos, Kokos-Marmelade, Kokosmilch, Kokosnuss, Marmelade, Seychellen

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr über eine Bewertung (Sternleiste) oder einen netten Kommentar!

Vielen Dank!

Vielleicht magst Du meine Seite auch abonnieren (subscribe), wirst Du regelmäßig über neue Beträge informiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Recipe Rating




Cookie Consent with Real Cookie Banner