Afrika Rezepte

M wie Marokko (Baghrir)

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Baghrir sind fluffige Pfannkuchen aus Hefeteig mit vielen kleinen Löchern auf der Oberfläche. Ich habe sie während meiner Reise nach Marokko regelmäßig zum Frühstück serviert bekommen. Sie schmecken sehr gut, insbesondere mit Butter und Honig.

Marokko hat kulinarisch aber noch viel mehr zu bieten und nicht nur zum Frühstück!!!

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So bunt und vielfältig wie das Land ist auch das marrokanische Essen. Die marokkanische Küche hat französische, spanische und arabisch-islamische Einflüsse. Sie bietet zahlreiche kulinarische Höhepunkte. 

Auf den Märkten findet man nicht nur sonnengereiftes Obst und Gemüse in Hülle und Fülle,

sondern auch viele Gewürze, die dem Essen sein besonderes Aroma und den intensiven Geschmack verleihen.

Das wohl bekannteste Gewürz aus Marokko ist Ras-el-Hanout. Hierbei handelt es sich um eine Gewürzmischung, deren genaue Zusammensetzung variiert. Üblicherweise werden Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Ingwer, Kardamom und Muskatnuss.verwendet. Daneben sind eine Vielzahl weiterer Gewürze üblich, z.B. Chili, Zimt, Nelken und Pfeffer.

Oliven und in Lake eingelegte Salzzitronen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der marokkanischen Küche. Traditionell aromatisieren sie Salate, Couscous sowie Tajine-Gerichte.

Typisch marokkanische Speisen

DAS Nationalgericht in Marokko ist Tajine (ṭāǧin), eine Art Schmortopf.

Hierfür gibt man alle Zutaten in den Tontopf und lässt ihn auf einer Feuerstelle ca. 50 Minuten schmoren.

Tajine auf der Feuerstelle

Den Variationen sind bei dieser Art der Zubereitung keine Grenzen gesetzt. Es gibt Tajine mit Fisch, Schaf- und Rinderfleisch, Hühnchen, süß-sauer mit Backpflaumen oder ganz vegetarisch mit Gemüse.

Tajine mit Gemüse

Ein weiteres Nationalgericht ist Couscous. Couscous kommt ursprünglich aus der Berberküche. Es besteht aus Hartweizengrieß, mitunter auch aus Gerste oder Hirse. Couscous kann sehr vielseitig gegessen werden: pur, zusammen mit Fleisch oder Gemüse, als Salat oder Füllung für Fisch, Fleisch oder Gemüse. Ich mag sehr gerne die süße Variante mit Rosinen und gedünsteten Zwiebeln:

Couscous

Typisch marokkanisches Streetfood sind Fleischspieße. Kebab ist ein Grillspieß aus gewürztem Lamm- oder Rindfleisch. Kefta besteht aus gegrilltem Hackfleisch. Serviert werden die Spieße mit frischen Salat aus Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Minze, einem leckeren Dipp sowie Brot, Pommes oder Reis.

In den Küstengebieten gibt es ein großes Angebot an Fisch. Sehr beliebt sind gegrillte Sardinen mit Zwiebeln und frischem Koriander.

Zum Nachtisch bieten die Patisserien leckere Törtchen, Blätterteig-Teigtaschen (Briouat), Honiggebäck (Chebakia) oder knusprige gebackene Teigblätter mit einer Mischung aus gemahlenen Mandeln, Zucker oder Zimt (Pastilla) an. Häufig verleiht Rosenwasser den Süßspeisen ein blumiges Aroma.

Frühstück in Marokko

Das Frühstück (Iftar) ist gewöhnlich reichhaltig und vielfältig. Es gibt Brot, Joghurt, Eierspeisen, Käse, Butter, Oliven, Tomaten und frische Früchte wie z.B. Orangen, Datteln, Feigen, Trauben, Granatäpfel.

Wer es lieber herzhaft mag, greift zu einer Frühstückssuppe z.B. Harira, einer traditionellen Suppe aus Fleisch, Tomaten, Kichererbsen, Linsen und Gewürzen oder Bissara, einer Suppe aus Favabohnen oder Erbsen mit Kreuzkümmel und Olivenöl.

Die verschiedenen Leckereien werden appetitlich in zahlreichen kleinen Schälchen angerichtet.

Natürlich trinkt man bereits zum Frühstück den bekannten marokkanische Minztee, naturgemäß mit viel Zucker. Aber auch Kaffee (Milchkaffe, Espresso oder mit Gewürzen wie z.B. Kardamom, Nelken, Ras el Hanout verfeinert) sowie frisch gepressten Organgensaft findet man regelmäßig auf dem Tisch.

Besonders beeindruckt hat mich die Auswahl an frischem Brot (Khobz).

Marokkanisches Brot

Frisches Brot ist ein wichtiger Bestandteil des marrokanischen Frühstücks. Traditionell dient Brot in Marokko übrigens auch als Ersatz für Gabel oder Löffel.

Zum Frühstück isst man es in der Regel mit Butter und Honig oder Amlou, einer süße Paste aus gemahlenen Mandeln, Honig und Arganöl.

Marokkanische Brotvielfalt (v.l.n.r.: Weißbrot, Harcha, Msemen, Baghrir) mit Amlou, Honig, Oliven und Frischkäse

Wer Brot lieber herzhaft mag, greift zu Olivenöl, Paprika, Tomaten und natürlich Zaalouk, einem Dip aus gegrillten Auberginen, Tomaten, Knoblauch und Gewürzen.

Bedingt durch den französischen Einfluss sind Croissants und Baguette in Marokko weit verbreitet. Daneben gibt es auch viel Weißbrot.

Typisch marokkanische Brote beinhalten sehr oft auch Grieß. Für zusätzlichen Geschmack sorgen z.B. Anis oder (schwarzer) Kreuzkümmel.

Am bekanntesten sind folgende Sorten:

Batbout ist ein Pfannenbrot, das aus Mehl und Grieß besteht. Während des Backens bläht es sich mit Luft auf. Daher kann es – ähnlich wie Pita – sehr gut gefüllt werden (z.B. mit Thunfisch, Hackfleisch oder Hähnchen).

Meloui ist ebenfalls ein Pfannenbrot, das aus Mehl, Grieß und Hefe besteht. Der Teig wird nach einer speziellen Technik gefaltet. Das fertige Brot ist rund und schaut aus, wie eine zusammengerollte Schnecke. Da der Teig während des Faltens immer wieder mit zerlassener Butter beträufelt wird, sind Meloui relativ gehaltvoll, schmecken aber umso leckerer!!!

Msemen sind quadratische blättrige Teigfladen aus Mehl, Grieß und Wasser, die in der Pfanne gebacken werden. Sie bestehen – ähnlich wie Meloui – aus mehreren dünnen Schichten, die mit zerlassener Butter beträufelt werden.

Harcha sind in der Pfanne gebratene Grießfladen. Das Besondere bei diesem Brot ist, dass es vollständig mit Grieß anstatt mit Mehl zubereitet wird. Harcha wird traditionell mit Honig oder Marmelade serviert. Aber auch pikant, z.B. mit Olivenöl, Frischkäse und Gemüsesticks schmecken sie sehr gut.

Mein Frühstücksfavorit sind Baghrir!

Baghrir

Baghrir sind kleine fluffige Pfannkuchen aus Hefeteig, der mit Grieß und Mehl zubereitet wird. Charakteristisch für Baghrir ist deren Oberfläche mit den vielen kleinen Löchern. Diese bilden sich beim Ausbacken auf der Oberfläche der Pfannkuchen und verleihen Baghrir deren interessante Textur.

Daher sind sie auch unter dem Namen „Pfannkuchen mit 1001 Löchern“ bekannt.

Die vielen Löcher haben den Vorteil, dass sie den Belag besonders gut aufnehmen können.

Besonders gut schmecken Baghrir mit Sirup aus geschmolzener Butter und Honig.

Aber auch herzhaft z.B. mit Käse, Oliven oder Tomaten schmecken sie sehr gut.

Baghrir zu backen ist einfach. Wichtig ist, dass der Teig nicht zu dickflüssig sein darf. Sonst bilden sich keine Bläschen. In diesem Fall sollte man den Teig mit etwas Wasser verdünnen.

Außerdem werden Baghrir nur auf einer Seite gebacken und nicht gewendet!

Viel Spaß beim Backen und Bon appétit!

P.S. Wer in Frankfurt am Main oder Offenbach weilt und marokkanisch frühstücken möchte, dem empfehle ich das Barrio!

Baghrir

Gericht Brot, Pfannkuchen
Land & Region Marokko
Portionen 30 Stück

Zutaten
  

Für den Teig:

  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 TL Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 4 EL Mehl
  • 375 g Hartweizengrieß
  • 2 TL Backpulver
  • 1 l lauwarmes Wasser

Zum Servieren:

  • Butter
  • Honig
  • gehackte Pistazien

Anleitungen
 

  • Grieß, Mehl, Backpulver, Trockenhefe, Salz und Zucker mit dem Wasser im Standmixer ca. 3 Minuten zu einem dünnflüssigen Teig verrühren.
  • Teig ca. 15 Minuten an einem warmen Platz ruhen lassen.
  • Teig vor dem Backen nochmal gut durchmixen.
  • Eine beschichtete Pfanne ohne Fett erhitzen.
  • Mit einer Suppenkelle jeweils eine Portion vom Teig in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze von einer Seite ausbacken.
  • Die Pfannkuchen sind fertig, wenn sich an der Oberfläche viele kleine Löcher gebildet haben. Die Unterseite ist dann leicht gebräunt.
  • Warm mit Butter, Honig und gehackten Pistazien servieren.

Notizen

Baghrir werden ohne Öl oder Butter gebacken. Daher ist es wichtig, eine gute Pfanne zu wählen, in der nichts so leicht anbackt.
 
Keyword Frühstück, Grieß, Hefeteig, Pfannkuchen

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