T wie Türkei (Simit)

Simit sind unglaublich leckere Brotkringel aus Hefeteig, die mit Sesam bestreut sind. Sie schauen ähnlich aus, wie Bagels. Simit werden in der der Türkei ganz frisch ab den frühen Morgenstunden von Straßenhändlern in kleinen Wägelchen verkauft. Oft sind sie dort zu kunstvollen Türmen gestapelt. Natürlich gibt es Simit auch in Bäckereien (und bei uns in Deutschland, mittlerweile sogar bei namhaften Discountern …) zu kaufen. Aber am besten schmecken Simit frisch vom türkischem Straßenhändler oder eben: selbstgebacken…!

Aber bevor ich Euch mehr über Simit und das türkische Frühstück erzähle, vorab ein paar allgemeine Informationen über die türkische Küche.

Die türkische Küche

Viele verbinden mit der türkischen Küche: Döner: eine gefüllte Fladenbrottasche mit mariniertem, am Spieß gegrillten Lamm- oder Hähnchenfleisch, Salat und viel Knoblauchsoße. Döner vom Imbiss nebenan schmeckt sehr gut, zweifelsohne!!! Aber die türkische Küche hat viel, viel mehr zu bieten!

Die türkische Esskultur hat eine lange Geschichte. Während des Osmanischen Reiches haben die Türken viele fremde Länder erobert, neue Speisen kennengelernt und in ihre Küche integriert. Von frischem Fisch über Lamm, bis hin zu zahlreichen Obst- und Gemüsesorten, alles wird für schmackhafte Gerichte verwendet. Fleisch (insbesondere Lamm), Gemüse, Suppen und Reis wird durch Gewürze (z.B. Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, Chili, Paprika, Zimt) und frische Kräuter (z.B. Petersilie, Koriander) verfeinert. Auf diese Weise bekommen die Gerichte ihren typischen Geschmack.

In den letzten Jahren war ich mehrfach in der Türkei, da ich mich in einem Projekt für Straßenkatzen (Hand in Pfote) engagiere.

Jedes Mal war ich begeistert von den herzlichen Menschen, deren Gastfreundschaft sowie der überwältigenden Landschaft und Kultur!

Auch zur Zeit (März 2023) bin ich noch für ein paar Tage im wunderschönen Limak Atlantis Deluxe Hotel & Resort schaue nach den vielen Katzen. Hier eine kleine Auswahl:

Katzen halten einen auf Trab – das könnt Ihr mir glauben! Daher haben nicht nur die Katzen, sondern auch ich ständig Hunger. Dementsprechend viel esse ich und kann mich auf diese Weise durch die türkische Küche probieren. Mittlerweile bin ich zu einem wahren Fan der türkischen Küche geworden.

Das hier sind meine drei Lieblingsgerichte:

Gözleme

Gözleme sind sehr dünne – crepeähnliche – gefüllte Pfannkuchen. Mir schmeckt die Füllung aus Spinat und Schaftskäse am besten. Aber auch die Varianten mit Kartoffel- oder (Lamm)hackfleisch solltet Ihr probieren. Am besten schmecken frisch zubereitete Gözleme vom Straßenstand auf dem Wochenmarkt in Belek.

Mercimek Çorbası – Linsensuppe

Selbst wenn Ihr – wie ich – ansich ein „Suppenkaspar“ seid, türkische Linsensuppe ist ein absolustes MUSS! Diese Suppe aus roten Linsen mit orientalischen Gewürzen ist unvergleichlich! Nie werde ich meine erste Linsensuppe in der Türkei, nach meiner sehr späten Ankunft im Hotel vergessen. Ich war müde und eigentlich gar nicht hungrig. Aber nach dieser hervorragenden Suppe war ich wieder wach und bekam Appetit auf mehr!

Manti 

An alle Nudelfans: Manti sind kleine – meist mit Hackfleisch – gefüllte Teigtaschen. Sie schauen aus, wie Mini-Ravioli und schmecken mit Joghurt-Sauce einfach herrlich!

Mindestens genauso empfehlenswert sind:

Köfte

Hinter Köfte verbergen sich kräftig gewürzte Hackfleischbällchen. Sie werden frisch gegrillt und dann mit Salat, Gemüse und Reis serviert.

Bulgursalat

Die türkische Küche verwendet oft und viel Bulgur. Bulgur ist ein mit Dampf unter Druck vorgekochter Weizen und schaut ähnlich aus, wie Couscous, den wir aus der nordafrikanischen Küche kennen. Bulgur wird mit heißem Wasser übergossen. Dann quillt er auf und muss nur noch gewürzt werden, z.B. mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer, etwas Öl, Zitronensaft und sehr viel Petersilie.

Sigara böreği

Sigara böreği (Zigarrenstrudel) sind mit Hackfleisch oder Feta und Spinat gefüllte, frittierte Röllchen aus Filo-Teig. Sie eignen sich hervorragend für den kleinen Snack zwischendurch.

Gefüllte Paprika

Richtig lecker sind auch mit Reis und oder Hackfleisch gefüllte Paprika, die dann geschmort werden. Sie schmecken überall anders, aber immer gut! Gefüllt werden übrigens nicht nur Paprika, sondern auch Gemüsezwiebeln, Tomaten und Auberginen.

Lahmacun

Lahmacun oder auch „türkische Pizza“, besteht aus dünnem gebackenem Fladenteig, der mit einer würzigen Schicht aus Hack, Zwiebeln und Tomaten bestrichen ist. Diese Pizza wird dann wie ein Wrap zusammengerollt und verspeist.

Pide

Das weiche Fladenbrot erinnert an eine Pizza in Form eines Schiffchens, die meist mit Spinat und Schafskäe oder Hackfleisch belegt ist. Lecker!

Besonders gut schmeckt das Essen in den einfachen Restaurants (lokantası), die zu Mittag verschiedene preisgünstige Gerichte anbieten, die man sich dann selbst zusammenstellen kann.

Dessert

Bekannt ist die türkische Küche auch für süße Desserts, die nach dem Menü auf keinen Fall fehlen dürfen. Als bekennende Milchreis“loverin“, steht bei mir natürlich Sütlüt als Desert auf Platz Nr. 1. Getoppt mit frischen oder getrockneten Früchten und/oder Nüssen ist Sütlüt nicht zu überbieten!

Baklava

Baklava dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen. Hierbei handelt es sich um ein sehr süßes Gebäck aus Blätterteig, gefüllt mit Honig und Pistazien das in Zuckersirup eingelegt wird. Also Vorsicht: Zuckerschock! Ein kleiner Bissen versorgt Euch garantiert mit der nötigen Energie für viele Stunden !!!

Lokum

Lokum (türkisch: lokma: Happen, Bissen) oder „Turkish Delight“ ist eine Süßigkeit auf Basis eines Sirups aus gelierter Stärke und Zucker. Für die Herstellung wird der Sirup mehrere Stunden gekocht, dann stehen gelassen, bis er fest ist. Die Masse wird in Stücke geschnitten und in Puderzucker oder Kokosraspel gewälzt, damit sie nicht mehr an den Fingern klebt. Es gibt Lokum in unzähligen Geschmacksrichtungen, durch die Zugabe von Zitronen-, Orangen- und Granatapfelsaft sowie Rosen- oder Orangenblütenwasser. Teilweise werden auch gehackte Nüsse, Mandeln oder Pistazien zugesetzt.

Getrocknete Früchte und Nüsse

Die Türken sind bekennende „Knabberfans“. Daher findet man überall und stets Verkäufer die Nüsse und Kerne in verschiedenen Geschmacksrichtungen anbieten. Ebenfalls sehr beliebt sind getrocknete Früchte z.B. Feigen, Datteln und Aprikosen.

Getränke

Sehr beliebt – nicht nur zum Frühstück ist der kräftige Schwarztee (Cay) gibt es zu jeder Mahlzeit und natürlich auch zwischendurch.

Zum Essen insbesondere im Sommer empfehle ich Ayran. Das erfrischende und kühlende Getränk wird auf Basis von Joghurt, Wasser und etwas Salz hergestellt.

Auf jeden Fall müsst Ihr Granatapfelsaft probieren. Am besten schmeckt er frisch gepresst auf dem Markt.

Mein Geheimtip ist Raki, ein aus Weintrauben oder Rosinen gebrannter, hochprozentiger (40 – 50 %) Schnaps mit Anisaroma.

Das Frühstück in der Türkei

Zum türkischen Frühstück (Kahvalti) werden vor allem (Fladen)brot bzw. Simit, (Schafs)käse, Oliven, Tomate und Gurkenscheiben gereicht. Wer es süßer mag, der kann auf Konfitüre (z.B. Quitte und Rosenmarmelade) oder Honig (süzme bal) ggf. auch Wabenhonig (petnk balı) zurückgreifen.

Häufig bevorzugen es Türken, opulenter und zwar in Form einer „serpme kahvaltı“ zu frühstücken. Dabei werden sehr viele verschiedene Frühstückskomponenten in kleinen Schälchen serviert. Beispiele für typische Komponenten sind frische Salate, (Fladen)brot insbesondere auch Simit, süßes und herzhaftes Gebäck wie z.B. Poğaça (Brötchen oder Kringel aus Hefeteig, die meist mit Schafskäse oder Hackfleisch gefüllt sind).

Ebenfalls auf den Tisch kommen Obst, Wurst, Käse, Oliven, Suppen und Eierspeisen (z.B. Menemen, ein sehr populäres Gericht aus gestockten Eiern, Tomaten, Paprika und orientalischen Gewürzen). Wer nach einem solch opuleten Frühstück noch Hunger hat, ist selbst schuld!

Simit

Die runden Kringel aus Hefeteig mit dem Loch in der Mitte schauen ähnlich aus, wie Bagels. Simit sind eines der typischsten Gebäcksorten in der Türkei und in Osteuropa. Es gibt sie einfach überall zu kaufen, insbesondere am Vormittag.

Die Hauptzutaten sind Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Sesam. Je nach Rezept kommt noch Milch, Öl und/ oder Butter zum Teig.

Der aufgegangene Hefeteig wird zu dünnen Schlangen gerollt, gezwirbelt und dann zu Ringen geformt. Die Ringe werden vor dem Backen in Pekmez (eingedickter Traubensaft) getunkt und dann mit Sesam bestreut. Anschließend wird er im Ofen gebacken. Manchmal sind Simit eher hart und knusprig und manchmal schön fluffig weich. Ich mag sie am liebsten außen kross und innen weich und fluffig. Je älter sie sind, desto härter werden sie. Aber meist werden Simit nicht alt … Denn sie sind soooo lecker!

Simit schmecken pur genau so gut, wie herzhaft belegt (z.B. mit Tomate und Schafskäse) oder süß mit Streichkäse und Honig oder Nutella.

So, genug geschrieben, nun seid Ihr dran mit Backen! Viel Spaß und dann: Afiyet olsun (Guten Appetit)!

Simit

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Gericht Beilage, Brot, Frühstück, Snack

Land & Region Asien, Orient, Osteuropa, Türkei

Portionen 10 Stück

Zutaten

  

Für die Kringel:

• 500 g Mehl
• 1/2 Würfel frische Hefe
• 150 ml lauwarmes Wasser
• 100 ml lauwarme Milch
• 100 ml Öl
• 2 EL Zucker
• 1 TL Salz

Für den Belag:

• 100 ml Pekmez Sirup (Traubensirup, gibt es in türkischen Lebensmittelläden)
• 100 ml Wasser
• 150 g Sesam

Anleitungen

 

Für die Kringel:

• Öl, Wasser, Milch, Zucker, Salz und Hefe verrühren, bis sich Hefe, Salz und Zucker aufgelöst haben.
• Nach und nach Mehl zugeben, bis der Teig weich, aber nicht klebrig ist.
• Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca 30 min. gehen lassen.
• Den Teig zu einer Schlange rollen und in 10 Stücke à ca. 90 g teilen.
• Ein Teigstück wiederum gleichmäßig teilen. Beiden Hälften zu sehr dünnen Schlangen rollen. Diese miteinander verzwirbeln.
  
• Die beiden verzwirbelten Schlangen zu einem Kreis formen.
  
• Simit abgedeckt auf einem Backblech noch einmal ca. 15 min. gehen lassen.

Für den Belag:

• Sesam in einer Pfanne ohne Fett braun anrösten und beiseite stellen.
• Den Sirup in einem tiefen Teller mit dem Wasser verrühren.
• Simit zuerst im Sirup baden und dann im Sesam wälzen.
• Im vorgeheiztem Ofen bei 190 Grad (Ober- und Unterhitze) ca. 20 min. backen.
• Simit zum Auskühlen mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken, damit sie nicht hart werden.
• Frisch genießen!

Notizen

Simit schmecken pur genau so gut, wie mit süßem oder herzhaftem Belag.

Restliche Simit am frisch einfrieren. Aufgetaut schmecken sie (fast) wie gerade aus dem Backofen.

Keyword Sesam, sesame, Sesame Rings, Sesamkringel, türkisch, turkish

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