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S wie Schweden (Knäckebrot)

Das erste Mal verbrachte ich 1984 meine Sommerferien in Schweden, damals noch mit meinen Eltern.

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Schweden 1984
Sommer 1984 in Südschweden

Im Sommer 2023, also fast 40 Jahre später, besuchte ich Schweden erneut für mehrere Wochen und erlebte eine tolle Zeit in und um Malmö, Göteborg, Småland und Öland.

Katthult
Katthult (Hier wurde Michel aus Lönneberga gedreht)

Åsens by
Åsens by (historisches Dorf in Småland)

See in Småland
See in Småland

Auch die schwedische Küche und natürlich das Frühstück haben mir so gut gefallen, dass ich Euch mehr darüber wissen lassen möchte.

Die schwedische Küche

Die schwedische Küche ist herzhaft und unverfälscht. Egal ob Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst, häufig kommen regionale und naturbelassene Zutaten auf den Tisch.

In den größeren Städten gibt es Markthallen (Saluhall), in denen man typisch schwedische Produkte kaufen kann.

Saluhall Göteborg
Markthalle in Göteborg

Außerdem kann man dort viele leckere Speisen frisch genießen.

Herzhafte Gerichte

Unbedingt probieren müsst Ihr Köttbullar (Fleischklößchen) in Sahnesoße mit Preiselbeermarmelade (lingonsylt) und Kartoffelpüree. In Schweden schmecken sie viel besser, als bei IKEA zu Hause!

Köttbullar mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren
Köttbullar mit Kartoffelstampf und Preiselbeeren

Zur klassisch schwedischen Küche gehört natürlich Fisch insbesondere Lachs und Hering. Aber auch Gerichte mit Huhn (kyckling) stehen häufig auf dem Speiseplan. Auch Vegetarier und Veganer kommen in Schweden voll auf ihre Kosten. Die Auswahl an frischem Gemüse, leckeren Salaten und Fleischersatzprodukten ist riesig.

Ein Spezialität, die ich auf Öland kennengelernt habe, sind Krappkakor. Hierbei handelt es sich um Kartoffelklöße mit Hackfleischfüllung. Dazu wird Sahne und Preiselbeermarmelade serviert. LECKER!

Gerade im Sommer schmeckt die Smörgåstårta besonders gut. Diese besteht aus besteht aus geschichtetem Toast oder Weißbrot und mehreren herzhaften Füllungen wie z.B. Schinken, Käse, Avocadocreme usw. Außen ist sie mit Frischkäse ummantelt und wird nach Lust und Laune mit Kräutern und Gemüse dekoriert.

Auch Fastfood, egal ob klassisch in Form von Pizza, Pommes usw. oder gesund, wie z.B. Bowls wird an jeder Ecke angeboten. Typisch schwedisch ist die Tunnbrödsrulle. Hierunter verbirgt sich ein dünnes gefülltes Fladenbrot, das wie ein Wrap gewickelt wird. Die Füllung besteht aus einer Fleischwurst, Kartoffelpüree, Salat und Ketchup. Das klingt ungewöhnlich, schmeckt aber wirklich gut!

Tunnbrödsrulle
Tunnbrödsrulle

Übrigens, wenn Ihr in Schweden auswärts Essen geht, dann solltet Ihr das Mittags tun. Viele Restaurants bieten unter der Woche zwischen 11 und 15 Uhr ein günstiges Tagesgericht (Dagens rätt) an. Im Preis inbegriffen ist meist auch Brot, Salat, ein Getränk und Kaffee.

Prakisch und lecker für den kleinen Hunger unterwegs sind auch die mit Käse, Schinken, Ei, Lachs oder Krabben frisch belegten Brote und Brötchen. In jedem Café und jeder Bäckerei werden sie täglich frisch angeboten.

Für Süßmäuler

Außerdem ist Schweden zu Recht bekannt für sein leckeres Gebäck, wie z.B. der Kanelbulle (Zimtschnecke).

Kanelbulle
Kanelbulle

Aber auch andere Teilchen und Torten schmecken unglaublich lecker.

Auf alle Fälle müsst Ihr schwedische Waffeln mit Erdbeermarmelade und Sahne probieren.

schwedische Waffeln mit Erdbeemarmelade und Schlagsahne
Waffeln mit Erdbeermarmelade und Sahne

Schweden ist zudem für seine leckeren Bonbons und Lakritz berühmt. In der kleinen Stadt Gränna verkaufen viele Manufakturen entlang der Hauptstraße bunte Bonbons und Zuckerstangen (Polkagris). Zum Teil kann man bei der Herstellung zuschauen. In Gränna ist dies allerdings sehr touristisch.

Polkagris in Gränna
Polkagris aus Gränna

Fahrt besser nach Öland und besucht „Ölands Karameller“ – Karamellkokeri Bredsättra. Die beiden deutschen Auswanderer Julia und Alexander stellen hier seit 2010 eine Vielzahl leckerer Bonbons selbst her und verkaufen sie im angeschlossenen Laden. Mehrmals am Tag kann man bei der Herstellung der Bonbons zusehen. Die Erklärung gibt Julia auf deutsch und schwedisch während der Herstellung. Hier war es sehr viel persönlicher als in Gränna. Und die Bonbons schmecken auch besser.

Frühstück

Das Frühstück in Schweden ist gar nicht so viel anders, als das in Deutschland. Typischerweise gibt es Brot insbesondere Knäckebrot. Aber dazu gleich mehr.

Wie auch bei uns gibt es in Schweden viele unterschiedliche Brotsorten, egal ob hell oder dunkel. Häufig wird Sauerteig verwendet. Ein leckeres Rezept für Sauerteigbrot findet Ihr übrigens auch in meinem Blog und zwar hier.

Als Brotbelag dienen Butter, Frischkäse, Marmelade, Wurst, Käse, garniert mit Tomate und Gurke. Natürlich dürfen auch hart- oder weichgekochte Eier auf dem Frühstückstisch nicht fehlen.

Sogar Hering, z.B. in einer süßen Senf- oder Dillsoße wird in Schweden gerne zum Frühstück serviert.

Auch Müsli und andere Cerealien wie z.B. Granola und Corn Flakes gehören in Schweden auf den Frühstückstisch. Anstelle von Milch vermischen die Schweden ihr Müsli häufig mit filmjölk, einer Art Dickmilch oder mit Joghurt (natur oder mit Geschmack).

Zu Trinken gibt es Kaffee, der in Schweden einfach überall unglaublich gut schmeckt, sowie Tee, Wasser (mit oder ohne Kohlensäure) und Saft, z.B. Orangen- oder Apfelsaft.

Knäckebrot

Knäckebrot wurde in Schweden erfunden. Der Name stammt von dem schwedischen Wort „knäcka“. Das bedeutet soviel wie „knacken“ oder „knusprig“.

In den schwedischen Supermärkten gibt es unendlich viele Sorten Knäckebrot. Egal ob rund oder eckig, klein oder groß, dick oder dünn, aus Roggen-, Hafer, Gersten- oder Weizenmehl, mit oder ohne Salz, mit Leinsamen, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Chiasamen hier findet jeder etwas.

Traditionelles Knäckebrot besteht aus nur vier Zutaten: Getreideschrot bzw. Mehl (meist Roggenvollkorn), Hefe oder Sauerteig, Salz und Wasser. Daneben gibt es auch Sorten, denen Milch und Joghurt einen besonders milden Geschmack verleihen.

Zubereitung

Zunächst wird aus dem Getreide, Wasser und Salz ein Teig angerührt.

Der Teig wird anschließend dünn ausgerollt und von einer Walze mit Zacken (kruskavel) mit kleinen Löchern versehen. Wenn Ihr kein kruskavel habt, nehmt eine Gabel.

Diese für das Knäckebrot typischen Löcher vergrößern die Oberfläche. So kann die Feuchtigkeit besser entweichen und die Backzeit verkürzt sich, was die Inhaltsstoffe schont.

Dank der Löcher kann das Wasser beim Backen optimal entweichen und Luftblasen werden vermieden.

Knäckebrot wird sehr kurz und sehr heiß gebacken und dann getrocknet. Danach enthält es fast kein Wasser mehr (weniger als zehn Prozent), wodurch es knusprig wird und bei trockener Lagerung sehr lange haltbar ist.

Das in deutschen Supermärkten erhältliche Knäckebrot hat fast immer eine rechteckige Form, während man in Schweden häufiger die runde Form findet. Außerdem wird in die Mitte ein Loch gestanzt. Dies liegt daran, dass die knusprigen Scheiben früher nach dem Backen zur platzsparenden Aufbewahrung auf Stangen gesteckt und an der Decke oder in einer Ecke neben dem Ofen aufbewahrt wurden.

Wozu schmeckt Knäckebrot?

Knäckebrot passt sowohl zu süßen als auch pikanten Belägen. Wie wäre es z.B. mit Butter und Honig zum Frühstück, Frischkäse und Gurke am Nachmittag und Schinken oder Käse zum Abendessen.

Wie wird Knäckebrot aufbewahrt?

Aufgrund der geringen Feuchtigkeit ist es sehr lange haltbar.

Damit Knäckebrot möglichst lange knusprig bleibt, sollte es luftdicht verschlossen bzw. an einem trockenen, lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden (z.B. in einer Keksdose).

So, jetzt seid Ihr an der Reihe, leckeres Knäckebrot selbst zu backen! Viel Spaß und Smaklig måltid (schwed. Guten Appetit)!

Knäckebrot mit Radieschen

Knäckebrot

Gericht Frühstück
Land & Region Schweden, schwedisch
Portionen 20 Stück à 15 cm Durchmesser

Zutaten
  

  • 100 ml Milch
  • 250 ml Wasser
  • 15 g frische Hefe
  • 1 TL Honig
  • 300 g Weizenvollkornmehl
  • 250 g Weizenmehl (Type 405)
  • 200 g Roggenvollkornmehl
  • 2 TL Salz
  • 1 TL gemahlener Kümmel

Anleitungen
 

  • Milch und Wasser lauwarm erwärmen. Hefe hineinbröckeln und unter Rühren auflösen. Honig untermischen.
  • Alle drei Mehle mit Salz und Kümmel in einer Schüssel mischen.
  • In die Mitte eine Mulde drücken, Flüssigkeit dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
  • Den Teig zugedeckt, an einem nicht zu warmen Ort etwa 10–12 Stunden ruhen lassen.
  • Teig noch einmal gut durchkneten.
  • Teig in ca. 15 Stücke teilen und Kugeln daraus formen.
  • Jede Kugel auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ca. 1 mm dick und möglichst rund ausrollen.
  • Backbleche mit Backpapier belegen und Teigkreise mit etwas Abstand voneinander darauflegen. 
  • Jeden Teigkreis nachformen: Am besten eine Schüssel (15 cm Durchmesser) auflegen und den Umriss auf dem Teig nachschneiden, so dass exakt geformte und gleich große Teigkreise entstehen.
  • In der Mitte ein kleines Loch ausstechen.
  • Mit einer Zackenwalze (kruskavel) Löcher in den Teig rollen. Alternativ funktionieren auch ein Fleischklopfer oder eine Gabel.
  • Übrig gebliebene Teigreste zu neuen Kugeln formen und wie beschrieben zu weiteren Fladen verabeiten.
  • Insgesamt ergeben sich ca. 20 Fladen à 15 cm Durchmesser.
  • Die Teigfladen im vorgeheizten Backofen bei 250 °C (Umluft 220 °C) jeweils 8–10 Minuten goldbraun backen.
  • Herausnehmen und gut auskühlen lassen.
  • Erst erkaltet aufeinander stapeln.

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