Arepa mit Füllung
Amerika Rezepte

V wie Venezuela (Arepa)

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Arepa sind kleine runde Fladen aus Maismehl. Sie werden in Venezuela sehr gerne zum Frühstück gegessen. Allerdings hat die venezolanische Küche noch viel mehr als Arepa zu bieten. Bevor Ihr daher das Rezept für Arepa erfahrt, vorab noch ein paar interessante Informationen über die Küche und das Frühstück in Venezuela.

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Die Küche in Venezuela

Die venezolanische Küche basiert – ähnlich wie die mexikanische – auf Mais und Bohnen, welche die Indios schon vor Jahrhunderten als Grundnahrungsmittel nutzten. Die Spanier und andere Europäer führten Reis und Weizenmehl ein. Häufig auf dem Speiseplan stehen auch Kochbananen, Yams, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Auberginen, Kürbis und Zucchini. Aufgrund des tropischen Klimas gedeihen Ananas, Melonen, Papayas, Bananen, Orangen und Passionsfrüchte in Hülle und Fülle.

Generell ist die venezolanische Küche sehr reichhaltig, fettig und daher nichts für Kalorienbewusste. Allerdings ist sie durchaus schmackhaft! Dies gilt insbesondere für Gerichte mit Fleisch (Schwein, Ziege und Geflügel). An der Küste gibt es eine große Auswahl an leckeren Speisen mit Fisch und Meeresfrüchte.

Typische Beilagen sind Reis, Tostones (frittierte grüne Kochbananen) und yuca frita (frittierte Maniokwurzel).

Das Nationalgericht heißt: Pabellón Criollo. Herbei handelt es sich um einen Teller mit schwarzen Bohnen, Reis, hachiertem Fleisch (Carne Mechada), frittierten Kochbananenscheiben und Guasacaca (der venezolanischen Version von Guacamole):

El Pabellón Criollo

Sehr beliebt sind Suppen bzw. Eintöpfe. Am bekanntesten sind Sancocho, der aus Fleisch, Fisch und Knollengemüse besteht, sowie Mondongo, ein kräftig gewürzter Eintopf mit Innereien.

Das traditionelle Weihnachtsessen heißt: Hallacas. Ähnlich wie bei Tamales füllt man Bananenblätter mit einer Masse aus Schweine-/Rindfleisch, Huhn, grünem Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Rosinen, Oliven, Kräutern und Gewürzen sowie Maismehlteig. Die gefüllten Bananenblätter werden dann über heißem Wasser gedämpft.

Beliebteste venezolanische Süßwaren sind eingekochte Marmeladen und Fruchtgelees. Für Desserts und Süßigkeiten verwendet man oft Panela (eine Art getrockneter Sirup auf Rohrzuckerbasis).

Meine Lieblingsnachspeise ist Quesillo. Hierbei handelt es sich um eine Art Flan aus gezuckerter Kondensmilch, Eiern und Karamell, der über eine Stunde im heißen Wasserbad im Ofen gegart wird:

Quesillo aus Venezuela
Quesillo

Frühstück in Venezuela

Die Venezolaner nehmen morgens eher ein schnelles Frühstück ein. Gerne trifft man sich zum Frühstück in einer Bäckerei. Dort gibt es leckere Torten und Gebäck.

Beliebt sind z.B. Cachitos: Schinkenhörnchen, aus einem leicht süßlichen Hefeteig, mit einer herzhaften Schinkenfüllung.

Cachapa ist eine Art Eierkuchen aus frischen Maiskörnern, Maismehl, Milch, Eiern und Zucker. Er wird mit einem Stück Käse gefüllt, zusammengeklappt und dann verzehrt:

Cachapa

Casabe ist ein dünnes, flaches Fladenbrot aus Maniok. Tequeños sind mit Teig umhüllte, frittierte Käsestangen. Auch Empanadas (gefüllte und frittierte Teigtaschen aus Weizenmehl) sind typische Frühstücksgerichte.

Der Frühstücksklassiker schlechthin sind Arepa (Fladen aus Maismehl). Venezuela sagt man, zu jemandem, der sehr bekannt ist: Du bist bekannter, als die Arepa.

Arepa

Wie bereits erwähnt, sind Arepa Fladen aus Maismehl. Sie sind ca. 2 cm dick und haben einen Durchmesser von ungefähr 10 cm.

Arepa werden gewöhnlich direkt an den Hauptstraßen mit viel Durchgangsverkehr durch die sog. Areperas verkauft. Areperas haben keine gemauerte Fassade, sondern ein sich aufrollendes Metallgitter. Ein Ventilator sorgt für frische Luft. Manche Areperas haben rund um die Uhr geöffnet.

Man kann Arepa im Ofen bzw. auf dem Grill backen, in der Pfanne braten oder in heißem Öl frittieren. Sie werden in Venezuela zu fast allen Mahlzeiten als Beilage – wie Brot – gereicht. Frische Arepa mit Butter, Käse und etwas Salz sind ein echter Genuss!

Arepa mit Käse

Sehr gerne essen die Venezolaner ihre Arepa auch gefüllt. Hierzu werden sie halb aufgeschnitten und wahlweise mit Käse, Fleisch, Wurst, Fisch, Bohnen, Ei, Speck oder Gemüse gefüllt.

Arepa mit Füllung
Arepa mit Fülllung

Süße Arepa-Füllungen sind in Venezuela unüblich. Ich mag Arepa allerdings auch gerne mit Frischkäse und Marmelade bestrichen.

Arepa müsst Ihr frisch essen. Wenn sie eine Weile stehen, trocknen sie schnell aus.

Da sie sehr satt machen, rechnet man pro Person mit 2 – 3 Arepa.

Es gibt kein genaues Rezept für die Zubereitung von Arepa. Die Grundzutaten sind Maismehl, Wasser und Salz.

Tipps für die Zubereitung von Arepa:

  • Bei dem Maismehl müsst Ihr darauf achten, dass es sich um Masa Harina handelt. Masa Harina ist ein speziell vorbehandeltes (vorgekocht, nixtamalisiert) Maismehl. Es wird in ganz Lateinamerika für Tortilla, Tamales, Arepa usw. verwendet. Normales Maismehl wie z.B. für unsere Polenta eignet sich nicht für die Zubereitung von Arepa. Masa Harina könnt Ihr in Geschäften kaufen, die sich auf Lebensmittel für lateinamerikanische Lebensmittel spezialisiert haben.
  • Man kann dem Teig auch eine Prise Zucker, einen Schuss Milch, Butterflöckchen, getrocknete Kräuter oder feingeschnittene Chili hinzufügen, um ihn geschmacklich aufzupeppen.
  • Wichtig ist, dass der Teig schön feucht ist. Wenn die Teigkugel beim Flachdrücken an den Seitenrändern einreißt, müsst Ihr noch etwas Wasser hinzufügen.
  • Wenn Ihr die Arepa – wie ich – in der Pfanne backt, dann solltet Ihr die Pfanne zuerst auf höchster Stufe heiß werden lassen und die Temperatur dann zum Backen etwas reduzieren. Pro Seite dauert der Backvorgang etwa 5 – 10 Minuten. Die Arepa beim Backen mehrmals wenden, bis sie gold-braun sind und dann sofort servieren.

So, jetzt seit Ihr bestens über Arepa informiert und beim Backen kann nichts mehr schief gehen!

Viel Spaß beim Backen und Genießen!

Arepa mit Füllung

Arepa

Gericht Beilage, Brot, Frühstück, Snack
Land & Region Südamerika, Venezuela
Portionen 7 Stück

Zutaten
  

  • 300 g Maismehl (Masa Harina)
  • 400 ml Wasser (evt. auch etwas mehr)
  • 1 TL Salz
  • etwas Öl zum Braten
  • Füllung nach Wunsch, z.B. geriebener Käse, Ei, Wurst, Pulled-beef, Avocado, Salat, Tomate usw.

Anleitungen
 

  • Maismehl mit Salz in eine Schüssel geben.
  • Nach und nach Wasser hinzufügen und mit dem Mehl verrühren.
  • Den Teig in einer Schüssel mit den Händen glatt kneten.
  • Der Teig sollte feucht sein, aber nicht mehr komplett an den Händen kleben. Wenn man einen Ball formt und flach drückt, sollte dieser keine Risse am Rand haben. Ansonsten noch etwas Wasser hinzufügen.
  • Teig mit einem nassen Tuch abdecken und ca. 5 Minuten ruhen lassen (nicht zu lange, sonst trocknet der Teig aus).
  • Teig in 7 gleich große Kugeln formen, dann die Teigkugeln mit der Hand zu flachen Fladen drücken.
  • In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Arepa auf mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun backen (pro Seite dauert das ca. 5 – 10 Minuten).
  • Alternativ können Arepa auch in heißem Öl goldbraun frittiert (180 Grad, ca. 7 Minuten) oder im Ofen (230 Grad ca. 10 Minuten plus ca. 3 Minuten Grillfunktion) gebacken werden.
  • Fertige Arepa im Ofen warm halten und möglichst schnell servieren.
  • Zum Servieren Arepa aufschneiden und nach Wunsch füllen.
Keyword Arepa, Fladenbrot, Maismehl, Masa Harina

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3 Kommentare

  1. Hi, thanks for spreading a bit of my culture!
    I did find a few things that were uncommon to me as a venezuelan. However, Venezuela is not a small country so it might be due to the region I am from (Cabimas, Zulia) that I find these things not so common.
    Now, a couole of things I’d like to point out just to collaborate to this post:
    1. masa harina: I have no idea what that is. most venezuelans prefer (and are somewhat devoted to using) a corn flour called PAN (yes, as in bread but it is not for bread). It is precooked corn flour, but what is stated in the post is true: it is not the one used for Polenta.
    2. Now, this is a strong debate even among venezuelans, but in the recipe, water should go before the flour, i.e., add flour to water and not „add water onto flour“. While you can actually get a very similar result, the method I mention gives more control over the texture of the resulting dough, not to mention it is the instruction in the package of Harina PAN.
    I hope this results informative to others and, once again, thanks for sharing a bit of my culture

  2. Danke für die gute Zusammenfassung der traditionell venezolanischen Küche und beste Grüße von der Isla de Margarita >> t.me/Venezuela_Info_Channel

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