Picadas Veracruzanaz
Amerika Rezepte

M wie Mexiko (Picadas Veracruzanas)

Print Friendly, PDF & Email

Picadas Veracruzanas sind im Bundesstaat Veracruz ein typisches Frühstücksgericht. Eigentlich sind Picadas in ganz Mexico sehr beliebt und werden auch oft als Sopes o.ä bezeichnet. Doch bevor wir zu diesem tollen und einfachen Rezept kommen, vorab ein paar allgemeine Infos zur mexikanischen Küche und zum Frühstück in Mexiko.

Springe zu Rezept

Die mexikanische Küche

Die traditionelle mexikanische Küche basiert auf Rezepten und Kochkünsten der alten Hochkulturen, insbesondere der Azteken und Maya. Kulinarische Spuren hinterließen auch die Spanier, die Mexiko im 16. Jahrhundert eroberten.

Die mexikanische Küche ist eine echte Gaumenfreude. Sie verkörpert Vielfalt, Leidenschaft, Genuss und Lebensfreude. Egal ob Fisch, zartgegrilltes Fleisch, gefüllte Empanadas, raffinierte Snacks, Salate, Tacos oder süße Desserts: Die Gerichte sind vielfältig, aromatisch und kreativ. Genuss steht an erster Stelle. Es ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei! Die Mexikaner sind daher zu recht sehr stolz ihr kulturelles Erbe.

Typische Nahrungsmittel

Die Grundlage vieler mexikanischer Gerichte ist Mais. Laut dem „Popul-Vuh“, dem heiligen Buch der Maya, das die Entstehung der Welt erklärt, wurden Menschen aus Mais erschaffen.

Sicherlich kennt Ihr alle Tortillas (dünne Brotfladen). Auch diese werden in Mexiko in der Regel aus Maismehl hergestellt. Allerdings handelt es sich hier um ein besonderes Mehl, bei dem der Mais speziell vorbehandelt ist (sog. Masa Harina).

Die Spanier versuchten, Mais als Grundnahrungsmittel durch Weizen zu ersetzen. Sie hatten mit ihren Bemühungen jedoch keinen Erfolg. Unter den klimatischen Bedingungen Mexikos gedeiht Mais besser, als Weizen. Weizenbrot wurde jedoch zu einem Lebensmittel für die Reichen.

Neben Mais gehören u.a. auch Avocado und Tomaten zu den typisch mexikanischen Lebensmitteln.

Außerdem essen die Mexikaner gerne scharf und verwenden dementsprechend viel Chili (frisch oder getrocknet). Es gibt zahlreiche Sorten und Schärfegrade.

Viele Gerichte enthalten Koriander, an dem sich ja bekanntlich die Geister scheiden. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Ich liebe ihn!

Zu erwähnen ist natürlich auch Kakao, aus dem die Mexikaner sehr leckere Schokolade herstellen. Die Schokolade ist Grundlage für eine bekannte und leckere mexikanische Soße: Mole, die ihr unbedingt zusammen mit Hühnchenfleisch probieren müsst!

Und dann gibt es da auch noch die Agarve, eine Kaktusart, aus der der berühmte Tequilla hergestellt wird.

Bezugsquellen

Viele Zutaten für mexikanische Gerichte bekommt Ihr in normalen Supermärkten. Wenn es sich um ausgefallenere Zutaten handelt, empfehle ich Euch Worldster, einen Supermarkt in Offenburg, der wirklich alles hat, was man für mexikanische Gerichte benötigt. Der nette Inhaber weiß zudem jede Frage zu mexikanischen Gerichten zu beantworten! Online Bestellungen sind ebenfalls möglich.

Das mexikanische Frühstück

Ein typisch mexikanisches Frühstück ist reichhaltig. Fast immer kommen Eier auf den Tisch, die unterschiedlich zubereitet werden: Huevos fritos oder estrellados sind Spiegeleier, Huevos revueltos sind Rühreier, Huevos a la Mexicana sind mit Zwiebeln, Tomaten und Paprikastückchen vermischte Rühreier.

Huevos Rancheros sind hierzulande ebenfalls bekannt. Sie bestehen aus einer mit Bohnenbrei bestrichenen Tortilla, darüber kommen Spiegeleier, eine würzige Tomaten-Chili-Salsa und Käse:

Huevos Rancheros

Andere bekannte traditionelle Frühstücksgerichte sind z.B. Tamales (in Mais- oder Bananenblättern gedämpfter Teig aus Maismehl mit Fleisch, Käse und ggf. auch anderen Zutaten), Chilaquiles (kleingeschnittene Tortillas mit warmer Tomatensoße (salsa roja) oder grüner Soße (salsa verde), geriebenem Käse, Spiegelei und zerrupftem Hühnerfleisch) und Nopales Con Huevo (Feigenkaktus mit Rührei).

Ich möchte Euch heute ein Frühstücksrezept aus dem Bundesstaat Veracruz vorstellen, das ich von meiner mexikanischen Bekannten Erika bekommen habe: Picadas Verancruzanas.

Picadas Veracruzanas

Picadas (spanisch: Häppchen) sind auch als Picaditas, Sopes, Garnachas, Gorditas, Huaraches, oder Chalupas bekannt, je nach Belag, Form oder der Stadt, in der man sie isst.

Die Basis ist immer dieselbe: Ein belegtes Canapée aus Maismehl. Bei den Picadas Verancruzanas zieht man den Rand vom Teig leicht hoch, so dass das Canapée ausschaut, wie ein kleines rundes Tortelett:

Obwohl man Picadas in Mexiko den ganzen Tag über isst, werden sie in Veracruz im Wesentlichen zum Frühstück serviert. Man bestreicht die Picadas mit Salsa und bestreut sie mit etwas zerbröckeltem oder geriebenem Käse und gehackten Zwiebeln.

Grundsätzlich könnt Ihr jede Sauce oder Salsa verwenden. Am häufigsten ist jedoch die Kombination aus einer grünen Soße (auf Basis von Tomatillos und grünen Chilis) und einer roten Soße (auf Basis von Tomaten und roten Chilis, egal ob frisch oder getrocknet):

rote und grüne Salsa

Natürlich könnt Ihr die Picadas auch mit anderen Toppings, wie z.B. zerrupftem Fleisch und Rührei belegen. Wichtig ist nur, dass Ihr sie möglichst frisch serviert. Denn Tortillas aus Maismehl sind von Natur aus relativ trocken. Wenn sie länger stehen, schmecken sie nicht mehr besonders.

Heiß und duftend, sind Picadas Veracruzanas ein unglaublich leckeres Frühstück. Ich bin mir sicher, dass sie Euch mindestens genauso gut schmecken wie mir. Meine Picadas Veracruzanas waren jedenfalls ratzfatz aufgegessen 🙂 Vielen Dank liebe Erika, dass Du mir Dein Rezept zur Verfügung gestellt hast!

Die Zubereitung der Picadas Veracruzanas ist wirklich einfach. Ich erkläre sie Euch jetzt im Rezept Schritt für Schritt.

Na dann, viel Spaß beim Backen und Buen provecho!

Picadas Veracruzanaz - Rezept

Picadas Veracruzanas

Gericht Fingerfood, Frühstück, Snack
Land & Region Mexiko
Portionen 16 Stück

Zutaten
  

Für die Picadas:

  • 240 g Masa Harina (Maismehl “nixtamalisiert” oder “vorgekocht”)*
  • 1/2 TL Salz
  • 300 ml Wasser

Für die rote Salsa:

  • 1 Dose Tomaten (püriert)
  • 1 grüne Spitzpaprika (grob gewürfelt)**
  • kleine Zwiebel (grob gewürfelt)
  • 2 Knoblauchzehen (klein gehackt)
  • 1/2 – 1 grüne Jalapeño Chilischote (fein gewürfelt)*** ggf. vorher entkernen
  • 1/2 Bund Koriander (grob gehackt)
  • 1 – 2 EL Limettensaft
  • 1 EL Weißweinessig
  • 1/2 TL gemahlenen Kreuzkümmel
  • braunen Zucker
  • Salz
  • Pfeffer

Für die grüne Salsa:

  • 1 Zwiebel (fein gewürfelt)
  • 3 Knoblauchzehen (fein gewürfelt)
  • 3 – 4 grüne Jalapeño-Chilischoten*** (entkernt und in feine Streifen geschnitten)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1/2 Bund Koriander
  • 1 Dose Tomatillos (800 g Füllgewicht)****
  • Salz
  • Pfeffer

Für die Fertigstellung:

  • rote Salsa
  • grüne Salsa
  • etwas gehackte Zwiebel
  • etwas Käse (am besten Feta o. Mozzarella)
  • etwas Crème fraîche
  • etwas Butterschmalz zum Braten

Anleitungen
 

Für die Picadas:

  • Mehl mit Salz in einer Schüssel vermischen. Nach und nach das Wasser hinzufügen. Den Teig dabei immer weiter kneten. Er sollte weich und geschmeidig wie Ton sein.
    Teig aus Maismehl für Picadas
  • Die Konsistenz am besten wie folgt prüfen: Eine kleine Kugel abtrennen und zu einem flachen Fladen pressen. Wenn der Fladen an den Rändern glatt bleibt, ist der Teig perfekt. Wenn er stark aufbricht, ist der Teig noch zu trocken. Dann etwas mehr Wasser hinzufügen (jeweils einen Esslöffel).
  • Teig in 16 gleiche Portionen teilen und zu Kugeln formen. Diese in eine Schüssel legen und mit einem feuchten Tuch abdecken.
    Teigkugel für mexikanische Picadas
  • Eine Pfanne ohne Öl sehr heiß werden lassen.
  • Eine Kugel mit dem Nudelholz oder der Hand – zwischen Klarsichtfolie oder in einer großen aufgeschnitteten Gefriertüte – ca. 5 – 7 mm dick flach drücken.
    Teigfladen für mexikanische Picadas
  • Fladen von beiden Seiten ca. 1 Minute backen. Fladen aus der Pfanne nehmen und unter einem Geschirrtuch ca. 1 Minute ruhen lassen.
  • Den Teig mit den Fingern der Mitte leicht andrücken und den Außenrand mit den Fingern vorsichtig etwas hochdrücken.
    Picadas formen
  • Mit den anderen Teigkugeln entsprechend verfahren.
  • Picadas in einem Stoffhandtuch warm halten.

Für die Rote Salsa:

  • Tomaten, Paprika, Chili, Zwiebel, Knoblauch mit Limettensaft, Essig, Kreuzkümmel und 2 – 3 Prisen braunem Zucker vermischen.
  • Bei kleiner Hitze ca. 8 – 10 Minuten köcheln lassen.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Grüne Salsa:

  • Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.
  • Zwiebeln und Knoblauch leicht andünsten. Chili hinzufügen und weitere 3 – 4 Minuten dünsten (nicht: braten).
  • Danach die Tomaten mit der Flüssigkeit aus der Dose dazugeben und mit dem Pürierstab fein pürieren.
  • Bei mittlerer Hitze 15 – 20 Minuten leicht köcheln lassen. Dabei regelmäßig umrühren.
  • Vor dem Servieren abkühlen lassen.

Für die Fertigstellung:

  • Kurz vor dem Servieren etwas Butterschmalz in einer Pfanne heiß werden lassen. Picadas im heißen Schmalz leicht anbraten, dabei auch von oben einen Klecks Butterschmalz darauf geben.
  • Wenn die Picadas unten gold-braun sind und das Schmalz oben geschmolzen ist, mit Salsa, Käse und Crème fraîche belegen.
  • Sofort servieren.

Notizen

*Masa Harina ist ein spezielles Maismehl, welches in Mexiko bzw. Lateinamerika für die Herstellung von Tortillas, Tamales, Arepas usw. verwendet wird. Maismehl ohne den Zusatz “nixtamalisiert” oder “vorgekocht” eignet sich nicht zur Herstellung von Tortillas, Tamales oder Arepas. Masa Harina findet Ihr nicht nur in Geschäften, die sich auf Lebensmittel für lateinamerikanische Lebensmittel spezialisiert haben, sondern sogar bei Rewe.
** Grüne Spitzpaprika bekommt Ihr garantiert in einem türkischem Lebensmittelgeschäft. Natürlich könnt Ihr alternativ auch normale (grüne) Paprika verwenden.
*** Jalapeño kommen aus Mexiko und sind nach der Stadt „Jalapa“ in Veracruz benannt. Sie sind sehr saftig, bleiben lange grün und sind vergleichsweise mild. Jalapeño bekommt Ihr auch in gut sortierten Supermärkten oder türkischen Lebensmittelgeschäften. 
****Tomatillos: werden zwar oft als grüne Tomaten (tomates verdes) bezeichnet, gehören aber zur Familie der Physalis. Sie wird vor allem in mexikanischen Küche für Salsas und Gemüsepfannen verwendet. Roh sind sie hier nur schwer zu erhalten. Daher solltet Ihr auf Konserven zurückgreifen, die es in Geschäften für lateinamerikanische Lebensmittel wie z.B. Worldster (mit online Versand) gibt.

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich sehr über eine Bewertung (Sternleiste) oder einen netten Kommentar!

Vielen Dank!

Vielleicht magst Du meine Seite auch abonnieren (subscribe), wirst Du regelmäßig über neue Beträge informiert.

1 Kommentar

  1. Hey there, You’ve done a fantastic job. I’ll definitely digg it and individually recommend to my friends. I am sure they’ll be benefited from this web site.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Recipe Rating




Cookie Consent with Real Cookie Banner