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V wie Vereinigte Arabische Emirate (Balaleet)

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Balaleet essen die Einheimischen in den Vereinigten Arabischen Emiarten (VAE) häufig zum Frühstück. Das Gericht besteht aus dünne Nudeln (Vermicelli), die in geschmolzener Butter mit Zucker, Zimt, Kardamom, Safran und etwas Rosenwasser angebraten und mit einem Omelett belegt serviert werden. Klingt ungewöhnlich, ist aber so! Und Balaleet schmeckt richtig gut!

Ich habe Balaleet während meines Urlaubes im Februar 2023 in Ras Al Khaimah (RAK) kennengelernt. Ras Al Khaimah ist ein kleines arabisches Emirat und liegt nördlich von Dubai. Bevor ich Euch das leckere Rezept für Balaleet verrate, vorab ein paar interessante Infos zu den VAE und Ras Al Khaimah …

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Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)

Die VAE liegen an der Küste des Persischen Golfs mit Zugang zum Golf von Oman. Das Land grenzt an Saudi-Arabien und den Oman.

Die VAE bestehen – ähnlich wie Bundesstaaten – aus sieben Einzelemiraten. Diese unterscheiden sich deutlich in Größe, Landschaftsbild und Entwicklung voneinander.

Das flächenmäßig größte aller Emirate ist Abu Dhabi. Es ist das Zentrum der arabischen Öl- und Gasindustrie.

Dubai ist das bekannteste und bevölkerungsreichste Emiarat. Es ist Handels- und Dienstleistungszentrum. Außerdem nimmt der Tourismus einen wichtigen Platz ein. Hier könnt Ihr erstklassig shoppen, hervorragend essen, durch Clubs ziehen oder auf kulturelle Entdeckungstour gehen. Dubai ist beeindruckend, insbesondere bei Nacht.

Sharjah ist das drittgrößte Emirat. Es liegt nordöstlich von Dubai. Praktisch sind beide Städte zusammengewachsen. In Sharjah trifft man auf Kultur- und Traditionsbewusstsein. Es herrscht ein absolutes Alkohlverbot!

Das kleinste der sieben Emirate ist Ajman. Es grenzt nördlich an Sharjah. Hier geht es deutlich ruhiger und überschaubarer zu, als in Abu Dhabi oder Dubai. Extravanz oder Superlative findet man hier nicht.

Auch in Umm al-Qaiwain (nördlich von Ajaman), dem zweitkleinsten Emirat geht es ruhig und gelassen zu. Die Bewohner leben überwiegend vom Fischfang, Bootsbau, Dattelanbau und Tourismus.

Fujairah liegt im Osten des Landes am indischen Ozean. Hier finden sich hervorragende Tauch- und Schnorchelreviere. Im Gegensatz zu den westlichen Emiraten, die durch ebene Wüstenlandschaften geprägt sind, wird der Osten durch die mächtigen Hajar-Berge überragt.

Ras Al Khaimah ist das nordöstlichte Emirat. Es bietet Meer, Berge und Wüste. Es ist ein perfektes Ziel, um dem nasskalten Februarwetter in Deutschlad zu entfliehen. Zahlreiche exzellente Strandhotels – meist einige Kilometer vor Ras Al Khaimah Stadt, auf künstlich angelegten Inseln gelegen – bieten Entspanung und Erholung an. Von hier bieten sich interessante Wüstentouren oder Ausflüge z.B. nach Dubai oder den Oman an. Ich habe meinen Urlaub im Doubletree by Hilton Resort und Spa, Marjan Island sehr genossen.

Auch ein Ausflug nach Ras Al Khaimah Stadt lohnt sich. Im Gegensatz zu Dubai geht es hier ursprünglicher zu. Man findet relativ wenige Wolkenkratzer.

In der Altstadt gibt es viele kleine Geschäfte für den täglichen Bedarf und nur wenig Touristen. Am Strand kann man schön spazieren.

Die Küche der Vereinigten Arabischen Emirate

Leider ist es in den VAE gar nicht so einfach „Local Food“ zu finden. Vielleicht liegt das daran, dass die VAE ein Schmelztigel der Kulturen sind. Nur knapp 20 % der 11 Millionen Einwohner sind Emirater, der Rest Ausländer bzw. Gastarbeiter, zumeist aus Indien, Pakistan, Ägypten, Indonesien oder den Philippienen. Außerdem kommen immer mehr Touristen aus der ganzen Welt.

Dementsprechend findet man in den Shopping-Malls dutzende (Schnell)restaurants international bekannter Ketten. Es gibt Burger, Pizza, Sushi, Kuchen, Sandwiches „en masse“. Auch indische Restaurants findet man an jeder Ecke.

Daher finde ich es schwer, zu sagen was typischweise zur Küche der VAE gehört. Vermutlich sind es Gerichte und Zutaten bzw. Gewürze, die man mit der orientalischen bzw. der türkischen, libanesischen oder auch syrischen Küche verbindet.

Ich persönlich liebe z.B. Hummus (Kichererbsenpaste) insbesondere auch die Variante mit Roter Beete. Hummus serviert man in den VAE zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ein einfaches und sehr leckeres Grundrezept für Hummus findet Ihr übrigens auch auf meinem Blog, und zwar hier.

Am besten schmeckt Hummus zu frischem arabischen Fladenbrot (Khob). Khob ist dünner, als türkisches Fladdenbrot und wird auch für Shwarma verwendet. Shwarma ist in den VAE ebenfalls ein sehr bekanntes Gericht. Es ähnelt unserem Döner bzw. Wrap. Mariniertes und gegrilltes Fleisch (meist Hühnchen) wird mit frischem Salat und Soße in Fladenbrot gewickelt und dann nochmal kurz auf den Grill gelegt. Mir schmeckt Shwarma am besten, wenn die Marinade bzw. Soße eine leichte Zimtnote beinhaltet. Ich könnte es zu jeder Tages- und Nachtzeit essen!

Sehr empfehlen kann ich auch die Suppe aus roten oder gelben Linsen. Sie erinnert an indisches Dhal, wenngleich die indische Variante noch stärker und intensiver gewürzt ist. Obgleich ich eher ein „Suppenkaspar“ bin, hat mir die Linsensuppe in den VAE geschmeckt.

Probieren solltet Ihr auf alle Fälle auch Mutabbal (Auberginpüree), Labneh (gewürzter Frischkäse) und natürlich Falaffel (frittierte Frikadellen aus Kichererbsen). Die Auswahl an Salaten (z.B. frische Blattsalate, Bulgur- oder Couscoussalat) ist ebenfalls hervorragend. Alle schmecken köstlich.

Bei den Hauptgerichten dominiert Fleisch. Bekannt und beliebt ist das Kebab (Spieße mit gegrilltem Fleisch). Aufgrund der hohen Anzahl indischer und pakistanischer Einwanderer bzw. Gastarbeiter findet man zu allen Mahlzeiten indische Gerichte, wie z.B. Biryani (gewürzter Reis mit Fleisch), Dhal (Curry aus Linsen), Chana Masala (Kichererbsen Curry), Aloo Masala (Kartoffel Curry) und Rogan Josh (Lamm Curry).

Zum Nachtisch habe ich mich gerne durch verschiedene Puddingarten probiert. Pudding wird häufig mit Mandeln, Pistazien, Kardamom und Rosenwasser zubereitet.

Was mich gar nicht überzeugt hat, war der Geheimtip aus dem Reiseführer: Schokolade aus Kamelmilch. Sie ist um ein vielfaches teuer, als gewöhnliche Schokolade. Laut Zutatenliste enthält sie Kamelmilch, jedoch nur in Form Milchpulver (2 % – 22 %, je nach Sorte) und schmeckt m.E. wie billige Schokolade vom Discounter.

Und Kamelmilch zum Trinken – die es laut Reiseführer in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu kaufen gibt – habe ich leider gar nicht gefunden.

Frühstück in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Stets auf dem Frühstückstisch finden sich Datteln. Kein Wunder, denn Datteln bilden seit Jahrtausendenden das Grundnahrungsmittel der Beduinenvölker.

Außerdem findet man auf dem Frühstückstisch stets Hummus, Labneh, frische und knackige Salatblätter, Petersilie (die nicht der Deko dient, sondern mitgegessen wird), Gurke, Tomate und Käse. Dazu gibt es frisches Fladenbrot.

Wer lieber indisch frühstücken möchte, kein Problem: Chapati (indisches Fladenbrot), Dosa (Fladenbrot aus Reismehl), Kichadi (Früshstücksbrei aus Mungbohnen), Pongal (Reis und Moong Dal-Bohnen und gerösteten Cashews, Mandeln und süßen Rosinen), Raita (gewürzter Joghurt) und diverse Chutneys sind stets im Angebot.

Durch Zufall wurde ich bei meinen Recherchen vor dem Urlaub auf Balaleet, den süßen Vermicelli-Nudeln mit einem Eieromelett, aufmerksam. Zugegebenermaßen, war das Gericht vor Ort gar nicht einfach zu finden. Im Hotel heiß es: Nein, Balaleet haben wir nicht. Ich könne das Gericht aber von außerhalb bestellen und liefern lassen. In den Food Courts der großen Shopping Malls suchte ich ebenfalls vergeblich nach Balaleet. In Dubai fand ich Balaleet auf der Speisekarte eines versteckt gelegenen Schnellimbisses in der Nähe vom alten Souk.

Als ich das Gericht bestellte, schaute die Bedienung erstaunt, und meinte, sorry, das haben wir nicht (mehr).

Fast schon glaubte ich, dass meine Recherchen zu Balaleet falsch gewesen waren und ich einem Irrtum unterlegen war. Aber dann fand ich Balaleet doch und zwar in der Altstadt von Raz als Khaimah Stadt. In einem kleinen versteckten Café, konnte ich Balaleet endlich probieren.

Fazit: Die lange Sucherei hat sich sehr gelohnt. Balaleet ist ein sehr leckeres Gericht, das nicht schwer im Magen liegt. Die Gewürze (Kardamon, Safran, Rosenwasser) geben dem Gericht eine orientalische Note und passen hervorragend zu den leicht gesüßten Nudeln. Das wiederum leicht salzige Omelett rundet den Geschmack perfekt ab.

Also: Daumen rauf! Unbedingt probieren bzw. selbst kochen:

Balaleet

Gericht Frühstück, Hauptgericht
Land & Region Abu Dhabi, Arabisch, Doha, Dubai, Katar, Oman, Ras al Khaimah, VAE, Vereinigte Arabische Emirate

Zutaten
  

Für die Nudeln:

  • 250 g Vermicelli Nudeln
  • 100 g Zucker
  • 1 TL gemahlenen Kardamom
  • 2 Prisen Safran
  • 2 EL Wasser
  • 1 TL Rosenwasser

Für das Omelett:

  • 4 Eier
  • 1/4 TL Salz

Sonstiges:

  • Öl bzw. Ghee/Butter zum Braten

Anleitungen
 

Für die Nudeln:

  • Safran mit Wasser vermischen.
  • 1 EL Öl bzw. Butterschmalz/Ghee in einem großen Topf erhitzen.
  • Die Hälfte der Nudeln hinzufügen und bei mittler Hitze von allen Seiten gold-braun anbraten. Die Nudeln dabei mit einem Pfannenwender ständig wenden.
  • Die angebratenen Nudeln gut mit Wasser bedecken und aufkochen lassen.
  • Sodann die restlichen Nuden hinzufügen und ca. 3 Minuten kochen lassen. Dabei gut umrühren. Die Nudeln sollten "al dente" und nicht zu weich sein.
  • Nudeln abgießen und abtropfen lassen.
  • 2 EL Butterschmalz/Ghee erhitzen.
  • Nudeln hinzufügen und mit der Butter verrühren.
  • Nudeln mit Zucker, Kardamom, Safranwasser und Rosenwasser mischen.
  • Beiseite stellen und ziehen lassen.

Für das Omlett:

  • Eier und Salz vermengen.
  • In einer Pfanne etwas Butter/Ghee erhitzen.
  • Aus den Eiern vier Omeletts backen.

Fertigstellen:

  • Die Nudeln auf vier Teller verteilten. Auf jeden Teller ein gefaltetes Omelett legen.
  • Warm servieren.

Notizen

Die Nudeln mag ich besonders gern mit etwas Zimt.
Das Omelett schmeckt auch gut, wenn man ihm etwas Schnittlauch hinzufügt.
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